Innerhalb des letzten Jahres hat die SalzburgMilch die Kühe aller ihrer Milchlieferanten einem Gesundheitscheck unterzogen. Bei Betrieben mit bis zu 18 Kühen wurden alle Tiere angeschaut, in größeren Betrieben gab es Stichproben. Unterm Strich wurden 33.000 Kühe auf 2700 Bauernhöfen vom Lungau bis ins angrenzende Oberösterreich von unabhängigen Zertifizierungsdienstleistern untersucht. Das Ergebnis: Die Tiere sind insgesamt in einem überdurchschnittlich guten Gesundheitszustand. Vor allem die gute Mensch-Tier-Beziehung sei hervorzuheben, fasst der wissenschaftliche Projektbegleiter Christoph Winckler von der BOKU zusammen. Sein Team war maßgeblich an der Entwicklung jener Kriterien beteiligt, anhand derer nun der Gesundheitszustand der Tiere beschrieben wird. Und er sagt auch, dass die Salzburgmilch damit europaweit alleine auf weiter Flur sei, denn keine andere Molkerei würde so lückenlos ihre Milchkühe untersuchen.
Bei den Landwirten sei man anfangs eher auf Skepsis gestoßen, gibt SalzburgMilch-Geschäftsführer Christian Leeb unumwunden zu. Noch dazu, weil die Salzburgmilch mit ihren Bauern strenger ist als das Gesetz. So brauchen SalzburgMilch-Kühe 120 anstelle der gesetzlich vorgeschriebenen 90 Tage Auslauf. "Es ist nicht so einfach den Bauern von etwas Neuem zu überzeugen", beschreibt er. Heute, zweieinhalb Jahre nach Projektstart habe sich die Aufregung gelegt - auch Dank der betriebseigenen Tierärztin Johanna Czerny, die bei den Gesundheitschecks der Tiere dabei ist und die Bauern dort unterstützt, wo es noch Schwachstellen gibt. "Meistens sind nur kleine Änderungen nötig", sagt sie. So könne ein schlecht positionierer Nackenriegel Hautschäden verursachen oder eine kleine Stufe zu Klauenschäden führen.
Die Gesundheitschecks werden fortgeführt - in 850 Betrieben jährlich. Jene, bei denen es im ersten Jahr Probleme gab, stehen vorne auf der Liste. Wieviel Geld sich die SalzburgMilch das Projekt "Tiergesundheit" kosten lässt, ließ Leeb offen: "Mehrere hunderttausend Euro."