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ALUMNI Magazin 1/2024

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DAS MAGAZIN DES <strong>ALUMNI</strong>VERBANDES DER UNIVERSITÄT FÜR BODENKULTUR WIEN • 03/<strong>2024</strong> • NR. 1<br />

Im Höhenflug<br />

durch die Nacht!


JOBS MIT<br />

ZUKUNFT,<br />

SINN UND<br />

SICHERHEIT<br />

Hier gehts zu deinem<br />

neuen Job mit Sinn.<br />

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2<br />

BOKU <strong>ALUMNI</strong> • NR.1 – 03/24


EDITORIAL<br />

Im Höhenflug<br />

durch<br />

die Nacht!<br />

P. ZESCHITZ<br />

Liebe Alumni,<br />

ÖBFF. HELMRICH P. ZESCHITZ<br />

BOKU Ball Rückblick<br />

Eine rauschende Ballnacht<br />

Die Zukunft des Waldes<br />

Interview mit Sektionschefin<br />

Elfriede Moser<br />

4<br />

12<br />

ganz nach unserem Motto<br />

ging es beim diesjährigen BOKU<br />

Ball »Im Höhenflug durch die Nacht«:<br />

Gemeinsam sind wir über das Parkett geflogen und<br />

haben auf den schönen Ballabend angestoßen. Doch<br />

was die Nacht besonders schön gemacht hat, waren<br />

nicht nur die prunkvollen Säle des Wiener Rathauses<br />

oder die festliche Orchestermusik, es war vor allem<br />

das Teilen der Freude und das starke Gefühl unserer<br />

BOKU-Gemeinschaft.<br />

Dafür bedarf es nicht unbedingt einer festlichen<br />

Abendgarderobe, eines Wiener Walzers oder Blumengestecke<br />

auf Tischen. Für ein gelebtes Miteinander<br />

braucht es nur uns. Gerade auf der BOKU<br />

sind wir stolz auf diese einzigartige Community, auf<br />

Solidarität und Zusammenhalt, welche auch zwischen<br />

den verschiedenen Generationen bestehen.<br />

Wir blicken auf ein Netzwerk, das sich über viele Jahre<br />

aufgebaut hat sowie mit jedem Semester weiter<br />

gestärkt und gepflegt wird.<br />

Auch über die Türschwellen unserer Universität<br />

hinweg zeichnet ein Begegnen auf Augenhöhe das<br />

Zusammenleben auf der BOKU aus: Sowohl unter<br />

uns Studierenden als auch mit Lehrenden bis hin zu<br />

Alumni. Und genau das macht den BOKU Ball jedes<br />

Jahr aufs Neue zu einem besonderen Abend und<br />

unverkennbaren Event. Wieder einmal durften wir<br />

gemeinsam Erinnerungen schaffen, die uns hoffentlich<br />

noch lange ein Lächeln ins Gesicht zaubern werden.<br />

International Alumni<br />

Interview with EMABG-alumna<br />

Ana Marquiza Quilicot<br />

22<br />

Wir freuen uns schon darauf, alle beim BOKU Ball<br />

2025 wieder begrüßen zu dürfen!<br />

ÖH BOKU-Vorsitzteam<br />

Christian Malecki, Deborah Sailer und Sofija Matic<br />

Ausgabe 03/<strong>2024</strong> • Nr. 1<br />

alumni.boku.wien/magazin | IMPRESSUM Herausgeber: Alumnidachverband der Universität für Bodenkultur Wien, Gregor-Mendel-Straße 33,<br />

1180 Wien, www.alumni.boku.wien • Geschäftsführer BOKU <strong>ALUMNI</strong>: Ewald Pertlik, alumni@boku.ac.at • Redaktion: Natalia Lagan, alumnimagazin@boku.ac.at,<br />

Tel.: 01/47654-10442 • Auflage: 6000 • Mitarbeit: Dorottya Bazso, Andreas Kugler, Sebastian Nieß, Christine Thurner, Anna Leitner,<br />

Jennifer Hatlauf, Klaus Dürrschmid, Stephanie Drlik • Coverbild: Peter Zeschitz • Grafik: Monika Medvey • Druck: Druckerei Berger • Lektorat: Marlene<br />

Gölz, Mathilde Sengoelge<br />

Alle redaktionellen Beiträge sind nach bestem Wissen recherchiert, es wird jedoch keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen. Namentlich nichtgekennzeichnete<br />

Beiträge stammen von der Redaktion. Redaktionelle Bearbeitung und Kürzung von Beiträgen sind aus Platzgründen vorbehalten. Nichtgekennzeichnete<br />

Fotos sind private Fotos.<br />

PEFC-06-39-01<br />

Das PEFC-Zertifikat garantiert eine nachhaltige Waldbewirtschaftung und Holzverarbeitung. Das Holz stammt aus aktiv nachhaltig und klimafit<br />

bewirtschafteten Wäldern!<br />

BOKU <strong>ALUMNI</strong> • NR.1 – 03/24<br />

3


SPLITTER<br />

Eine<br />

rauschende<br />

Ballnacht<br />

Bereits zum zweiten Mal begrüßte<br />

die BOKU im wunderschönen Wiener<br />

Rathaus zahlreiche Absolvent*innen,<br />

Mitarbeiter*innen, Studierende<br />

und Interessierte zum alljährlichen<br />

BOKU Ball. Heuer wurde ganz nach<br />

dem Motto »Im Höhenflug durch die<br />

Nacht« das Tanzbein geschwungen. In<br />

einer gelungenen und internationalen<br />

Atmosphäre genossen Jung und Alt<br />

gemeinsam eine unvergessliche Ballnacht<br />

bis in die frühen Morgenstunden.<br />

Es war ein schönes Miteinander<br />

ganz im Zeichen des BOKU-Spirits.<br />

Fotos: Peter Zeschitz und ÖH BOKU<br />

4 BOKU <strong>ALUMNI</strong> • NR.1 – 03/24


»<br />

Es ist wunderschön die BOKU in meinem<br />

Wiener Rathaus begrüßen zu<br />

dürfen. Ich freue mich jedes Jahr darauf,<br />

wenn die Student*innen die Räumlichkeiten<br />

des Rathauses so schön verjüngern. Es ist<br />

einfach ein toller Ball!<br />

Forst-Alumnus und Forst-Direktor der Stadt Wien<br />

Andreas Januskovecz<br />

Das diesjährige Organisationsteam<br />

des BOKU Balls<br />

BOKU <strong>ALUMNI</strong> • NR.1 – 03/24<br />

5


SPLITTER<br />

V. l. n. r.: Rektorin Eva Schulev-Steindl, Vizerektor Christian Obinger, Vizerektorin Doris Damyanovic,<br />

Senatsvorsitzender Roland Ludwig, Vizerektorin Nora Sikora-Wentenschuh, ÖH-Vorsitzender Christian Malecki,<br />

Universitätsratvorsitzender Josef Plank<br />

»<br />

Für mich ist der BOKU Ball Tradition. Ich weiß gar nicht genau,<br />

wie viele Jahrzehnte ich den Ball schon besuche! Jetzt in der neuen<br />

Verantwortung als Unirat hat man ein bisschen einen anderen Blick darauf,<br />

aber man ist in besonderer Weise stolz auf die Studierenden, auf die<br />

gesamte BOKU. Man sieht und hört bereits jeden Tag, wie sie sich sehr stark<br />

um die Zukunft bemüht.<br />

Agrar-Alumnus und Universitätsratsvorsitzender Josef Plank<br />

Klaus Hackländer<br />

und Gattin<br />

6 BOKU <strong>ALUMNI</strong> • NR.1 – 03/24


SPLITTER<br />

»<br />

Der BOKU Ball ist immer wieder ein<br />

schönes Ereignis: Man trifft auf sehr<br />

viele bekannte Gesichter, kann gemeinsam<br />

schön feiern und tanzen! Deshalb ist das<br />

Gesamtpackage des BOKU Balls für mich<br />

einfach perfekt.<br />

Forst-Alumnus und Leiter des BFW Peter Mayer<br />

BOKU <strong>ALUMNI</strong> • NR.1 – 03/24<br />

7


SPLITTER<br />

»<br />

Ich freu mich sehr, heute am BOKU<br />

Ball zu sein. Es ist für mich bereits<br />

ein Pflichttermin, nicht nur wegen der<br />

guten Stimmung und der vielen nette<br />

Leute, die man trifft, sondern aufgrund<br />

des wunderschönen festlichen Ambientes.<br />

Und es ist eine gute Gelegenheit, sich so<br />

richtig aufzubrezeln.<br />

LAP-Alumna und ÖGLA-Geschäftsführerin<br />

Stephanie Drlik<br />

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SPLITTER<br />

»<br />

Ich bin ein großer Fan vom BOKU Ball.<br />

Seit ich 2013 zu studieren begonnen<br />

habe, habe ich keinen Ball verpasst!<br />

Ich war gerne auf dem BOKU Ball in der<br />

Hofburg und ich genieße diesen jetzt auch<br />

hier im Wiener Rathaus.<br />

Holzwirtschaft-Alumnus und VHÖ-Vorsitzender<br />

Hannes Plackner<br />

BOKU <strong>ALUMNI</strong> • NR.1 – 03/24<br />

9


Forst-Alumna Maria Patek und Gatte<br />

Das Alumni-Team: Bernhard Sickenberg, Isabelle<br />

Gerszi, Natalia Lagan und GF Ewald Pertlik<br />

»<br />

Ich durfte den BOKU Ball letztes Jahr<br />

mitorganisieren und es ist sehr schön zu<br />

sehen, dass auch ohne meine Beihilfe der Ball<br />

sehr gut funktioniert und dass alles glatt läuft.<br />

Es ist sicher einer der schönsten Bälle hier in<br />

Wien und es freut mich, dass wir jetzt schon<br />

zum zweiten Mal hier im Rathaus sind, denn<br />

es ist ein so schönes Gebäude!<br />

10<br />

BOKU <strong>ALUMNI</strong> • NR.1 – 03/24<br />

KTWW-Studentin und ÖH-Vorsitzende Nina Mathies


BOKU <strong>ALUMNI</strong> • NR.1 – 03/24<br />

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ÖBF | F. HELMRICH<br />

12<br />

BOKU <strong>ALUMNI</strong> • NR.1 – 03/24


INTERVIEW<br />

Die Frau an der Spitze<br />

der Forstwirtschaft<br />

Am 1. Dezember trat Forst-Alumna Elfriede Moser ihre Position als Sektionschefin für Forstwirtschaft<br />

und Nachhaltigkeit im BML an. Zuvor war sie als erste Frau österreichweit als Landesforstdirektorin<br />

tätig. Wir sprachen mit ihr über ihre neuen Aufgaben, die Bedeutung von Forstwirtschaft und Wald,<br />

das Rollenbild der Frau in einer männerdominierten Branche und ihre Zeit an der BOKU.<br />

Interview: Natalia Lagan<br />

Welche Aufgaben erfüllen Sie als Sektionschefin?<br />

Die Sektion für Forstwirtschaft und Nachhaltigkeit besteht<br />

aus sechs Abteilungen und zwei Geschäftsfeldern<br />

mit unterschiedlichen Aufgabenbereichen von nationaler<br />

und internationaler Wald-, Holz- und Rechtspolitk über<br />

Förderung, Schutzwald bis zu Wildbach- und Lawinenverbauung<br />

sowie Regionen, Raumentwicklung und Innovationen<br />

im Forst- und Holzsektor. Knapp 50 % der österreichischen<br />

Staatsfläche, rund 4 Millionen Hektar, sind<br />

bewaldet. Daher ist die Sektion im Bundesministerium für<br />

die Hälfte des Landes die oberste zuständige Behörde mit<br />

der Aufgabe der Wahrung des einheitlichen Vollzugs des<br />

Forstgesetzes. Die Sektion hat auch eine Schnittstellenfunktion<br />

für die vielfältigen Materien auf internationaler,<br />

europäischer und bundesweiter Ebene, welche die Forstwirtschaft<br />

betreffen. Das Ziel ist stets die Sicherung und<br />

Erhaltung unserer Wälder und Waldfunktionen.<br />

Worauf möchten Sie sich besonders fokussieren?<br />

Die nachhaltige Waldbewirtschaftung sowie Erhaltung<br />

der im Forstgesetz geregelten Waldwirkungen stehen im<br />

Vordergrund. Mit der Nutzung des Holzes kann wertvoller<br />

nachwachsender Rohstoff bereitgestellt werden, der<br />

fossile Energieträger und Materialien substituiert und<br />

gleichzeitig Kohlenstoff speichert. Es werden durch diese<br />

Schutzfunktion in weiten Teilen Österreichs Infrastruktur<br />

und Siedlungsraum vor Naturgefahren geschützt. Unter<br />

die Wohlfahrtswirkung fällt der Wasser- und Klimaausgleich,<br />

also die ausgleichende Wirkung des Waldes auf<br />

das Kleinklima durch Waldflächen. Der Wald hat auch eine<br />

starke soziale Komponente, ist für jede*n zugänglich und<br />

kann zu Erholungszwecken betreten werden. Es ist die<br />

zentrale Aufgabe der Forstpolitik und der forstlichen Verwaltung,<br />

dafür Sorge zu tragen, dass wir stabile, gesunde,<br />

ökologisch vielfältige, aber auch leistungsfähige Wälder<br />

haben.<br />

Warum ist Forstwirtschaft so relevant?<br />

Weil wir sehr viele Waldflächen haben. Der Wald ist multifunktional<br />

und bedarf daher einer aktiven multifunktionalen<br />

Forstwirtschaft, um den nachwachsenden, regionalen,<br />

ökologischen Rohstoff Holz als Ressource mit ausgeglichener<br />

CO 2<br />

-Bilanz aber auch die hohe biologische Artenvielfalt<br />

sicherzustellen.<br />

Gibt es schon konkrete Pläne, um durch den<br />

Klimawandel verursachten Hürden für den Wald<br />

entgegenzuwirken?<br />

Die Forstwirtschaft macht sich schon sehr lange Gedanken<br />

über die Anpassung der Wälder an den Klimawandel.<br />

Der Wald ist einer der sensibelsten Gradmesser für Temperaturerhöhungen<br />

und deutet schon seit einiger Zeit darauf<br />

hin, dass die natürlichen Waldgesellschaften an ihre<br />

Grenzen kommen. In Österreich gibt es beispielsweise<br />

viele Fichtenbestände, die in einer Zeit gepflanzt wurden,<br />

als es durchschnittlich noch zwei Grad kühler war. Bei<br />

einer Jahresmitteltemperatur von über 11 °C kommt die<br />

Fichte aber an ihre Grenzen. Daher müssen wir trockenresistente<br />

Baumarten, die mit höheren Temperaturen und<br />

weniger Niederschlägen zurechtkommen, fördern. Zum<br />

Beispiel die Tanne. Sie wurzelt tiefer und hat ähnliche Holzeigenschaften<br />

wie die Fichte. Nun bedarf es verschiedener<br />

Forschungen und Anbauversuche von Tannen, aber auch<br />

anderen Baumsorten wie Eichen, Lärchen, Douglasien<br />

oder Zedern.<br />

Gibt es Sorgen über neue Schädlingsbefälle in Zukunft?<br />

Ja, die gibt es. Derzeit ist aber der Buchdrucker, ein Borkenkäfer,<br />

die größte Bedrohung für die Forstwirtschaft.<br />

Dieser hat in den vergangenen Jahren große Schadholzmengen<br />

im ganzen Land verursacht, da er zur Massenvermehrung<br />

neigt.<br />

Er nimmt auch keinen Halt vor<br />

Temperaturschwankungen?<br />

An der BOKU habe ich gelernt – vor gut 35 Jahren –, dass<br />

der Borkenkäfer eine Seehöhe von 1000 Metern nicht<br />

überschreitet. Und seit einiger Zeit haben wir große Borkenkäfer-Schäden<br />

auch in höheren Regionen, insbesondere<br />

in Osttirol und Oberkärnten, verzeichnet. Das ist wohl<br />

auch ein Resultat der Klimaänderung und Erderwärmung.<br />

Er braucht eine gewisse Wärmesumme zur Fortpflanzung,<br />

und diese findet er nunmehr auch in hochgelegenen<br />

Bereichen. Es liegen also noch viele Anstrengungen vor<br />

uns, um die Schadholzmengen zu reduzieren und Anpassungen<br />

zu finden. In den letzten Jahren hatten wir sehr<br />

hohe Schadholzmengen, bedingt durch großflächigen Borkenkäferbefall.<br />

Der Wald ist mit der Holz- und Forstwirtschaft<br />

ein essenzieller Wirtschaftsfaktor für unser Land.<br />

BOKU <strong>ALUMNI</strong> • NR.1 – 03/24<br />

13


Holz sowie Holzprodukte sind in<br />

der Außenhandelsbilanz mit fünf<br />

Milliarden Euro neben dem Tourismus<br />

einer der wichtigsten Posten.<br />

Wie finden Sie das Frauen-<br />

Mentoring-Programm in der<br />

Forstwirtschaft?<br />

Sehr gut! Zu meiner Zeit als Landesforstdirektorin<br />

von Oberösterreich<br />

habe ich das Programm<br />

mitgestaltet und es ist uns wirklich<br />

gut gelungen. Wir konnten den<br />

Frauenanteil im oberösterreichischen<br />

Landesforstdienst damit<br />

deutlich steigern. Vor knapp sieben<br />

Jahren war ich noch die einzige<br />

Frau im oberösterreichischen Landesforstdienst<br />

und nun liegt der<br />

Frauenanteil bei 10 %. Es gibt auch<br />

schon viele Bezirksförsterinnen.<br />

Die jungen Kolleginnen werden<br />

von allen Seiten unterstützt und<br />

leisten selbstverständlich eine<br />

hervorragende Arbeit.<br />

War es für Sie etwas Besonderes, als erste Frau<br />

eine Landesforstdirektion zu leiten?<br />

Wahrscheinlich bin ich dahingehend eine gewisse Pionierin.<br />

Ich habe mit meinen männlichen Forstkollegen stets<br />

gut zusammengearbeitet – die Arbeit und Fachkompetenz<br />

standen im Vordergrund. Es war nie schwer, mich durchzusetzen<br />

oder ernst genommen zu werden. Auch meine<br />

jungen Kolleginnen berichten Ähnliches. Ich weiß, es ist<br />

nicht überall so, aber ich durfte glücklicherweise als Frau<br />

in der Forstwirtschaft stets positive Erfahrungen machen.<br />

Wie haben Sie Ihre Tätigkeiten mit viel Außendienst<br />

und Familie koordiniert?<br />

Das konnte ich meistens gut vereinbaren. Meine Familie<br />

hat mich da sehr unterstützt. Im öffentlichen Dienst ließ<br />

es sich aufgrund der flexiblen Arbeitszeiten oft einfacher<br />

koordinieren. Ich muss aber auch gestehen, dass ich der<br />

Arbeit oft Priorität geschenkt habe, da es mir wichtig war,<br />

im Arbeitsprozess zu bleiben.<br />

Woher stammt Ihr Interesse für den Wald?<br />

Ich bin mit meiner Familie auf einem Bauernhof mit Waldflächen<br />

im Mühlviertel aufgewachsen und habe immer<br />

gerne bei der Waldarbeit mitgeholfen.<br />

Würden Sie meinen, das BOKU-Studium hat Sie gut<br />

auf das Berufsleben vorbereitet?<br />

Ja, das BOKU-Studium hat mich insgesamt sehr gut ausgebildet,<br />

vor allem durch den starken Praxisbezug und die<br />

vielen Exkursionen. Das hat den Zusammenhalt zwischen<br />

den Forstwirt*innen von Anfang an gefördert und uns zu<br />

einer großen Familie geformt. Das Besondere an dem Studium<br />

ist, dass es alle relevanten Disziplinen für die Forstwirtschaft<br />

gründlich abdeckt. Beginnend bei den Grundlagenfächern<br />

wie Chemie, Geologie, Botanik, Statistik<br />

und Mathematik bis hin zum<br />

Waldbau, Waldökologie und<br />

Forstwegebau, weiter zu Wirtschaftsfächern<br />

wie Forstökonomie<br />

aber auch Forstrecht,<br />

zu Vertiefungen wie Holzwirtschaft,<br />

Wildbach- und Lawinenverbauung<br />

aber auch Forstgeschichte.<br />

Wir bekamen einen<br />

Gesamtblick auf den Wald vermittelt.<br />

Welche BOKU-Professor*innen<br />

haben Sie besonders geprägt?<br />

Es gab viele große Meister ihres<br />

Faches, die uns wirklich geprägt<br />

und sich für die Studierenden<br />

eingesetzt haben. Sie haben bei<br />

den Seminar- und Diplomarbeiten<br />

Qualität eingefordert, da es<br />

ihnen einfach wichtig war, dass<br />

wir die Materie verstehen. Sie<br />

haben uns sehr streng geprüft,<br />

aber sehr gut ausgebildet und<br />

auch in ihre Forschung miteinbezogen.<br />

Die Waldbaubücher<br />

von Professor Hannes Mayer und die Skripte von Professor<br />

Anton Krapfenbauer zur Standortkunde sind bis heute<br />

ein fester Bestandteil meiner Fachliteratur.<br />

Womit beschäftigen Sie sich gerne in Ihrer Freizeit?<br />

Ich bin Jägerin. Seit gut 20 Jahren bin ich Jagdleiterin eines<br />

kleinen Jagdreviers. Ich bin auch kulturinteressiert, insbesondere<br />

höre ich gerne sakrale Musik.<br />

Was ist Ihr Lieblingsbaum?<br />

Die Eiche. Sie hat eine hohe ökologische Vielfalt, liefert<br />

sehr wertvolles Holz und ist eine mächtige und wärmeliebende<br />

Baumart. In meiner Kindheit habe ich auch viel<br />

Zeit um Eichen am Waldrand verbracht. Die Eiche hat ein<br />

hartes und wunderschönes Holz und trägt mich stets gut,<br />

wie Sie am Eichenboden im meinem Sektionszimmer sehen<br />

können.<br />

Was würden Sie gern unserer Leserschaft mit auf den<br />

Weg geben?<br />

Ich möchte die Kolleg*innen ermutigen, bei der Auswahl<br />

ihres Studiums ihren Interessen und Talenten zu folgen. •<br />

Elfriede Moser studierte an der BOKU Forst- und Holzwirtschaft<br />

und war danach fünf Jahre als Forstassistentin bei den<br />

Land&Forst Betrieben Österreich in Wien tätig. Anschließend arbeitete<br />

sie im Referat für Forsttechnik und Waldbau in der oberösterreichischen<br />

Landesforstdirektion und übernahm im Jahr<br />

2010 die Leitung der Bezirksforstinspektion Perg. Im Jahr 2016<br />

wurde mit ihr als Leiterin des oberösterreichischen Landesforstdienstes<br />

erstmals eine Frau als Landesforstdirektorin bestellt.<br />

Seit Dezember 2023 führt sie die Sektion Forstwirtschaft und<br />

Nachhaltigkeit im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft,<br />

Regionen und Wasserwirtschaft und hält einmal jährlich<br />

an der BOKU einen Gastvortrag zum Thema Forstrecht.<br />

14<br />

BOKU <strong>ALUMNI</strong> • NR.1 – 03/24


VERBÄNDE<br />

Kurzbericht:<br />

Besuch der landwirtschaftlichen<br />

Produktebörse<br />

im Jänner<br />

Text: Andreas Kugler<br />

Mitten in Wien, genauer gesagt in der Taborstraße<br />

im 2. Wiener Gemeindebezirk, befindet sich<br />

die Börse für landwirtschaftliche Produkte. Als<br />

Agrarabsolvent*innenverband konnten wir im<br />

Rahmen eines Besuches einen tiefen Einblick in die wechselvolle<br />

Geschichte und insbesondere die aktuellen Aufgaben<br />

und Leistungen dieser Institution erhalten. Die Gründung<br />

geht zurück auf das Jahr 1869. Damals stellte die Börse<br />

das Zentrum des Agrarproduktehandels in der k. u. k-<br />

Monarchie dar, allen voran für Getreide. Das zeigt sich auch<br />

am imposanten Börse-Gebäude und dem Großen Börsensaal,<br />

welcher heute als Theater genutzt wird. Eine der<br />

aktuellen Kernfunktionen der Börse für landwirtschaftliche<br />

Produkte ist es, im Handel für klare Regeln zu sorgen – die<br />

sogenannten Usancen – um Missverständnisse und Fehlinterpretationen<br />

zu vermeiden. Außerdem werden im Sinne<br />

eines modernen Dienstleistungsunternehmens wöchentlich<br />

Preisnotierungen vorgenommen, Sachverständigengutachten<br />

erstellt und die Börsenschiedsgerichtsbarkeit<br />

ausgeübt. Darüber hinaus wird einmal im Jahr die sogenannten<br />

Donaubörse als Branchentreff für hunderte Teilnehmer*innen<br />

aus der Landwirtschaft, dem Getreide- und<br />

Futtermittelhandel sowie Logistiker*innen und Verarbeiter*innen<br />

organisiert. Die angeregte Diskussion und zahlreichen<br />

Fragen zeigten das große Interesse der Agrarabsolvent*innen<br />

am Agrarhandel, auch vor dem Hintergrund<br />

aktueller globaler und europäischer Entwicklungen. Im<br />

Anschluss folgte ein gemütlicher Ausklang zum Austausch<br />

und Kontakte knüpfen.<br />

EIN-/AUFSTIEG<br />

LING AZ | GROXPRESSIMAGES.AT<br />

Linz Service<br />

GmbH<br />

Abteilungsleiter<br />

Stoffstrommanagement<br />

ÖBF/L. BECK<br />

Österreichische<br />

Bundesforste<br />

(ÖBf)<br />

Leiterin des<br />

Forstbetriebs<br />

Pongau<br />

F. LECHNER<br />

Innsbrucker<br />

Verkehrsbetriebe<br />

und<br />

Stubaitalbahn<br />

GmbH<br />

Bereichsleiter<br />

Technik<br />

und Betrieb, Prokurist<br />

Mathias Berer hat an der BOKU<br />

den Bachelor und Master in<br />

Umwelt- und Bioressourcenmanagement<br />

im Fachbereich Abfallwirtschaft<br />

absolviert. Seine<br />

berufliche Laufbahn startete er<br />

bei den Bezirksabfallverbänden<br />

Vöcklabruck und Eferding. Seit<br />

2018 ist er in der Linz Service<br />

GmbH im Bereich Abfall im<br />

Stoffstrommanagement tätig,<br />

wo er im Herbst 2023 die Abteilungsleitung<br />

übernommen<br />

hat. Dort ist er für die Ver- und<br />

Entsorgung, bzw. die Vermarktung<br />

aller Abfall- und Wertstoffströme<br />

sowie für den Vertrieb<br />

verantwortlich.<br />

Kathrin Motz hat ihr Forstwirtschaftsstudium<br />

an der BOKU<br />

absolviert. Nach mehrjähriger<br />

Tätigkeit am Institut für<br />

Waldwachstum startete sie<br />

2014 ihre Karriere bei den<br />

Österreichischen Bundesforsten<br />

(ÖBf). Seither sammelte sie<br />

Erfahrungen in unterschiedlichen<br />

Unternehmensbereichen.<br />

Mit 1. Jänner übernahm die<br />

gebürtige Tirolerin die Leitung<br />

des ÖBf-Forstbetriebs<br />

Pongau. Der Forstbetrieb im<br />

Herzen Salzburgs ist der größte<br />

Grundeigentümer in der Region<br />

und beschäftigt insgesamt 60<br />

Mitarbeiter*innen.<br />

Ekkehard Allinger-Csollich<br />

wechselte mit 1. Jänner als Leiter<br />

des Bereichs Technik und Betrieb<br />

zur Innsbrucker Verkehrsbetriebe<br />

und Stubaitalbahn GmbH. Er leitet<br />

dabei über 600 Mitarbeiter*innen<br />

in den Bereichen Infrastruktur,<br />

Werkstatt sowie Fahrbetrieb.<br />

Seit 2001 arbeitete er in der<br />

Verkehrs- und Mobilitätsplanung<br />

des Landes Tirol, davon die<br />

letzten sieben Jahre als Vorstand<br />

der Abteilung. Nach dem Studium<br />

der Kulturtechnik und Wasserwirtschaft<br />

an der BOKU schloss<br />

er berufsbegleitend das Studium<br />

der Rechtswissenschaften an der<br />

Universität Linz ab.<br />

BOKU <strong>ALUMNI</strong> • NR.1 – 03/24<br />

15


DRAUSSEN<br />

Unser Arbeitsplatz Natur<br />

Im sensiblen Naturraum rund um den Neusiedler See<br />

herrscht eine unglaubliche Vielfalt – das bezieht sich<br />

nicht nur auf die natürlichen Gegebenheiten, sondern<br />

auch auf die Aufgaben, die infolgedessen entstehen.<br />

Dass hierbei viel Fachwissen und Fingerspitzengefühl<br />

gefragt ist, wissen unsere Mitarbeiter am allerbesten.<br />

Egal ob vom Traktor, Hochstand oder dem Foodtruck<br />

aus – das Arbeiten mit der Natur und ihren Produkten<br />

ist facettenreich und niemals langweilig.<br />

Seit Jahren ist es uns bei PANNATURA das größte<br />

Anliegen, im Einklang mit der Natur zu arbeiten. Dazu<br />

sorgen wir auf unseren Flächen im Wald, am Feld und<br />

am See dafür, dass bei jedem Arbeitsschritt Rücksicht<br />

auf die Lebensräume und deren Bewohner genommen<br />

wird, ohne dabei auf wirtschaftliche Erfolge zu<br />

verzichten.<br />

Vor über 20 Jahren wurden unsere agrarischen<br />

Flächen in Eigenbewirtschaftung auf eine rein biologische<br />

Wirtschaftsführung umgestellt. Das wirkt sich<br />

nicht nur positiv auf die Bewirtschaftung und die daraus<br />

entstehenden Produkte aus, sondern bringt auch<br />

in der Lebensraumverbesserung viele Vorteile. Auch<br />

im Wald wird im Sinne der Nachhaltigkeit gehandelt:<br />

Die rund 30 Baumarten in unseren Wäldern werden<br />

gemäß des nachhaltigen Hiebsatzes bewirtschaftet,<br />

der besagt, dass jährlich nicht mehr Holz entnommen<br />

wird, als im gleichen Zeitraum nachwachsen kann.<br />

Die Arbeit mit der Natur wird durch das Jagdkonzept<br />

abgerundet, das ermöglicht, ein Gleichgewicht zwischen<br />

naturnaher Landwirtschaft, nachhaltiger Jagd<br />

sowie dem Naturschutz herzustellen. Die hochwertigen<br />

Wild- und Bioprodukte, die bei gewissenhafter<br />

Arbeit entstehen, bringen wir dann ab Hof,<br />

via Webshop oder bei Events unters Volk.<br />

PANNATURA vereint bei Esterhazy die Tätigkeitsbereiche<br />

Landwirtschaft, Forstwirtschaft und<br />

Naturschutz und steht für verantwortungsvolles<br />

Planen und Handeln im Sinne der Nachhaltigkeit,<br />

aber auch als Qualitätsname für die Rohstoffe<br />

der Produktionsbereiche sowie die daraus<br />

veredelten Produkte.<br />

Außerdem fühlen wir uns bei PANNATURA verpflichtet,<br />

unsere Erkenntnisse weiterzugeben: Daher tun wir<br />

das gerne bei Führungen am Bio-Landgut Esterhazy,<br />

durch transparente Kommunikation auf allen Ebenen,<br />

sowie bei Veranstaltungen wie den WALDTAGEN<br />

oder den BIOFELDTAGEN – heuer am 24. & 25. Mai<br />

am Bio-Landgut Esterhazy.<br />

Um einen Einblick in unsere täglichen Aufgaben zu<br />

geben, erzählen einige unserer Mitarbeiter im Video<br />

auf pannatura.at/draussen mehr über ihren Werdegang,<br />

die Highlights im Joballtag, aber auch die<br />

größten Herausforderungen, und geben wertvolle<br />

Tipps für Berufs- und Quereinsteiger.<br />

Wer weiß, vielleicht hast<br />

auch du Lust, unser Team<br />

in Zukunft zu verstärken?<br />

We‘re hiring: Offene Stellen<br />

findest du auf pannatura.at<br />

In unserem Journal<br />

erzählen wir dir mehr<br />

über unsere Tätigkeiten:<br />

KONTAKT UND BEWERBUNG<br />

Mag. (FH) Kerstin Schmitl-Ohr<br />

+43 2682 63004 134<br />

k.schmitl-ohr@esterhazy.at<br />

16 BOKU <strong>ALUMNI</strong> • NR.1 – 03/24


INTERVIEW<br />

SAVE THE DATE<br />

Text: Sebastian Nieß<br />

Verband der Absolventinnen und<br />

Absolventen der Studien für Kulturtechnik<br />

und Wasserwirtschaft<br />

36. Seminar »KTWW-Heute« & Vollversammlung<br />

Wir freuen uns, das 36. Seminar »KTWW-Heute« ankündigen zu dürfen.<br />

Das Seminar sowie die anschließende Vollversammlung des Verbandes<br />

finden dieses Jahr im neuen Wasserbaulabor der BOKU statt.<br />

• Wann? 25. Juni <strong>2024</strong><br />

• Wo? BOKU-Wasserbaulabor<br />

(Am Brigittenauer Sporn 3, 1200 Wien)<br />

Exkursion KT-Verband<br />

Auch heuer lädt der KT-Verband wieder zu seiner jährlichen Exkursion<br />

mit anschließendem Ausklang ein. Die diesjährige Exkursion führt<br />

uns zu den Renaturierungsmaßnahmen des Liesingbaches im 23.<br />

Wiener Gemeindebezirk.<br />

• Wann? 27. September <strong>2024</strong><br />

• Wo? Liesingbach (23.Bezirk)<br />

Aus organisatorischen Gründen ist die Teilnehmer*innenzahl<br />

begrenzt.<br />

Nähere Informationen zu den Veranstaltungen und<br />

zur Anmeldung werden in Kürze auf unserer Homepage<br />

www.ktverband.at veröffentlicht.<br />

HAUS DER LANDSCHAFT:<br />

Expert*innendatenbank<br />

Text: Stephanie Drlik<br />

Österreichische Gesellschaft<br />

für Landschaftsarchitektur<br />

Das ÖGLA | Haus der Landschaft ist eine offene<br />

Plattform, die Informationen rund um<br />

die Themen Landschaft, Freiraum, gebaute<br />

Umwelt, Planung, Gestaltung und Baukultur<br />

bereitstellt. Getragen wird die Initiative von<br />

einem breiten Fachnetzwerk mit vielseitigen<br />

Kompetenzbereichen. Um diese Kompetenzen<br />

sichtbarer zu machen, hat die ÖGLA nun eine<br />

Expert*innendatenbank entwickelt. Diese soll<br />

Interessierten einen Überblick über die heimische<br />

Planungsbranche geben, aktive Büros<br />

präsentieren sowie tätige Expert*innen und<br />

ihre jeweiligen Fachschwerpunkte vorstellen.<br />

Informationen<br />

zu einem Eintrag<br />

in die HAUS DER<br />

LANDSCHAFT<br />

| Expert*innendatenbank<br />

gibt es unter<br />

www.hausderlandschaft.at/<br />

experts<br />

Die Datenbank soll Expert*innen mit Auftraggeber*innen, Wettbewerbsauslober*innen,<br />

Arbeitskräften auf Jobsuche, Journalist*innen<br />

und anderweitig an der Branche Interessierten vernetzen.<br />

Agrar Media<br />

Verlagsgesellschaft<br />

mbH<br />

(AMV)<br />

Geschäftsführerin<br />

EIN-/AUFSTIEG<br />

Anni<br />

Pichler hat 2009 das Studium<br />

der Landwirtschaft an der BOKU<br />

abgeschlossen und ist seit Jänner<br />

Geschäftsführerin der Medieninhaberin<br />

und Herausgeberin der<br />

Österreichischen BauernZeitung,<br />

der Agrar Media Verlagsgesellschaft<br />

mbH (AMV). Ihre berufliche<br />

Karriere begann im Kabinett des<br />

Landwirtschaftsministeriums<br />

sowie als parlamentarische<br />

Mitarbeiterin dreier Nationalratsabgeordneter.<br />

Danach leitete sie<br />

die Oberösterreich-Redaktion der<br />

BauernZeitung. Nach der Rückkehr<br />

aus der Eltern- und Bildungskarenz<br />

wird sie nun gemeinsam<br />

mit ihrem Team an der Weiterentwicklung<br />

der Österreichischen<br />

BauernZeitung arbeiten.<br />

Bundesanstalt<br />

für Agrarwirtschaft<br />

und<br />

Bergbauernfragen<br />

Direktor<br />

Martin<br />

Schönhart leitet seit Jänner die<br />

Bundesanstalt für Agrarwirtschaft<br />

und Bergbauernfragen<br />

(bab.gv.at) in Wien. Die Dienststelle<br />

des BML ist eine der<br />

größten sozio-ökonomischen<br />

Forschungseinrichtungen in<br />

den Bereichen der Agrar- und<br />

Ernährungssysteme sowie der<br />

ländlichen Räume in Österreich.<br />

Er absolvierte die Diplomstudien<br />

Landwirtschaft an der BOKU und<br />

Politikwissenschaft an der Universität<br />

Wien sowie, als Mitglied<br />

des Doktoratskollegs Nachhaltige<br />

Entwicklung, das Doktoratsstudium<br />

der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften<br />

an der BOKU und<br />

war dort von 2007 bis 2023 Mitarbeiter<br />

am Institut für Nachhaltige<br />

Wirtschaftsentwicklung.<br />

BAUERNZEITUNG<br />

WILKE<br />

BOKU <strong>ALUMNI</strong> • NR.1 – 03/24<br />

17


EIN-/AUFSTIEG<br />

B. BOUROYEN<br />

HFA/A. SCHNÜR-WALA<br />

AGRANA<br />

Stärke GmbH<br />

Production<br />

Manager<br />

Katharina<br />

Frühwirth<br />

hat nach dem<br />

Studium der Lebensmittel- &<br />

Biotechnologie an der BOKU einen<br />

berufsbegleitenden Master am<br />

Management Center Innsbruck<br />

absolviert. Direkt danach startete<br />

sie ihre Karriere als Prozessingenieurin<br />

bei der AGRANA Stärke<br />

GmbH, wo sie erste Erfahrungen in<br />

der Lebensmittelindustrie und der<br />

Optimierung von Prozessen sammeln<br />

konnte. Mit Dezember 2023<br />

hat sie die Produktionsleitung<br />

zweier Lebensmittelproduktionen<br />

übernommen und trägt somit Verantwortung<br />

über die Planung und<br />

Steuerung des Produktionsprozesses.<br />

Neben effizienter Ressourcenplanung<br />

und Sicherstellung der<br />

Qualitätsstandards der Produkte<br />

zählen Personalführung, Verantwortung<br />

über Arbeitssicherheit<br />

und Begleitung technischer Projekte<br />

zu ihren Hauptaufgaben.<br />

Holzforschung<br />

Austria<br />

Geschäftsführer<br />

Gerhard Grüll<br />

ist neuer Geschäftsführer<br />

und Institutsleiter<br />

der Holzforschung Austria<br />

(HFA). Er studierte Holzwirtschaft<br />

an der BOKU und promovierte<br />

im Jahr 2005. An der HFA ist er<br />

seit 1992 tätig, war Leiter des<br />

Bereichs »Oberfläche und Möbel«<br />

und Abteilungsleiter »Holzschutz<br />

und Bioenergie«. Seit 2009 ist er<br />

Lehrbeauftragter und habilitierte<br />

2022 im Fach »Holzoberflächentechnologie«<br />

an der BOKU. Die<br />

Holzforschung Austria (100 Mitarbeiter*innen<br />

an zwei Standorten)<br />

ist ein Institut für angewandte<br />

F&E, eine akkreditierte Prüf- und<br />

Zertifizierungsstelle und bietet<br />

Wissenstransfer.<br />

Innovation in der Mobilität:<br />

Von der Forschung in die Umsetzung<br />

Text: Anna Leitner<br />

Beim Netzwerktreffen am 15. November zum Thema »Innovation<br />

im Bereich der Mobilität« begrüßten wir zwei UBRM-Alumni.<br />

Lina Mosshammer ist CEO und Gründerin der<br />

inklusiven Mobilitätsplattform Punkt-vor-Strich<br />

GmbH, Mitbegründerin des Women in Mobility<br />

Netzwerks Österreich und war bis vor Kurzem<br />

als Policy Officer für die Themen Klima &<br />

Energie beim Verkehrsclub Österreich (VCÖ)<br />

tätig. Als Mobilitätsexpertin mit über zehn<br />

Jahren Erfahrung im Forschungs-, Policy-, und<br />

Innovationsbereich auf nationaler und internationaler<br />

Ebene, bei Unternehmen wie dem AIT (Austrian Institute of<br />

Technology), AustriaTech und der Weltbank, kennt sie die Mobilitätsbranche<br />

in- und auswendig.<br />

Diedo Ladstätter arbeitet seit zwei Jahren bei<br />

der ÖBB Immobilienverwaltung, welche sich<br />

um die Angebote und Services an Bahnhöfen<br />

kümmert. Sein Ziel ist, die Bahnhöfe der<br />

Zukunft in die Realität zu bringen. Diedos<br />

Hauptfokus liegt zurzeit auf dem Projekt<br />

»Multifunktionale Locker«, bei dem neue<br />

Schließfächer am Bahnhof Kund*innen helfen<br />

sollen, durch zusätzliche Funktionen Zeit, Umwege<br />

und somit CO 2<br />

zu sparen.<br />

Wir bedanken uns für die spannenden Einblicke und freuen uns<br />

schon auf viele weitere Netzwerktreffen!<br />

Wer kein Treffen verpassen möchte, vernetzt sich am<br />

besten mit »UBRM Alumni« auf LinkedIn oder folgt uns<br />

auf Instagram @ubrmalumni<br />

18 BOKU <strong>ALUMNI</strong> • NR.1 – 03/24


EIN-/AUFSTIEG<br />

Contour-<br />

Global<br />

Österreich<br />

Wind<br />

Developer<br />

P. SIMONIS<br />

V. l. n. r.: Manfred Gössinger, Konrad Domig, Sabine Baumgartner, Klaus Dürrschmid, Rudolf<br />

Krska, Jürgen König, Martin Wagner<br />

Verband österreichischer<br />

Lebensmittel- und Biotechnologen<br />

VÖLB-Herbsttagung 2023: Risiken und Nutzen<br />

von Lebensmitteln Text: Klaus Dürrschmid<br />

Im öffentlichen Diskurs über Lebensmittel werden die Risken von Lebensmitteln<br />

zwar intensiv behandelt, aber es gibt zwischen den Einschätzungen<br />

bezüglich der unterschiedlichen Risken-Aspekte durch Expert*innen<br />

und Konsument*innen große Diskrepanzen.<br />

Als Einstieg in die Thematik wurden<br />

die Nutzenaspekte von Lebensmitteln<br />

von Klaus Dürrschmid (BOKU)<br />

diskutiert. Der Nutzen von Lebensmitteln<br />

ist bei näherer Betrachtung<br />

nicht nur auf die lebenserhaltende<br />

Funktion und die Förderung von<br />

Gesundheit und Wohlbefinden beschränkt,<br />

sondern auch soziale und<br />

psychologische, kommunikative und<br />

ethische Aspekte spielen eine Rolle.<br />

Die Minimierung der Risken durch<br />

Lebensmittel ist seit vielen Jahrzehnten<br />

ein wichtiger Fokus der Lebensmittelforschung.<br />

Um welche Risiken<br />

es sich dabei handelt und wie sie<br />

reduziert und kontrolliert werden<br />

können, damit beschäftigten sich<br />

die weiteren Vortragenden.<br />

Rudolf Krska (BOKU) stellte die Problematik<br />

von Mykotoxinen in den<br />

Fokus und schlussfolgerte, dass völlig<br />

toxinfreie Lebensmittel eine Illusion<br />

sind.<br />

Jürgen König (Uni Wien) diskutierte,<br />

inwiefern Zucker und Süßstoffe<br />

als problematische, risikobehaftete<br />

Lebensmittelinhaltsstoffe aufzufassen<br />

sind. Er stellte ihre Risken vor<br />

allem hinsichtlich der Entstehung<br />

von Adipositas, Herz-Kreislauferkrankungen<br />

und des metabolischen<br />

Syndroms dar, versuchte aber, die<br />

oft dramatisch geführte öffentliche<br />

Debatte sachlich zu beruhigen.<br />

Sabine Baumgartner (BOKU) widmete<br />

sich den Allergenen in Lebensmitteln,<br />

den Symptomen von Allergien<br />

und vor allem den elaborierten<br />

fit-for-purpose Methoden ihrer Analysen,<br />

die DNA-basiert, immunochemisch<br />

oder massenspektrometrisch<br />

sein können.<br />

Martin Wagner (VetMed Wien)<br />

sprach über mikrobiologische Lebensmittelsicherheit<br />

und zeigte,<br />

welche Mikroorganismen tatsächlich<br />

Relevanz für die Lebensmittelsicherheit<br />

aufweisen, und wie es in<br />

den letzten 20 Jahren in Österreich<br />

gelungen ist, die lebensmittelbedingten<br />

Ausbrüche von über 600<br />

im Jahr 2006 auf 30 im Jahr 2022 zu<br />

senken.<br />

Konrad Domig (BOKU) sprach über<br />

Lebensmittelsicherheit im europäischen<br />

Kontext und zeigte u. a.<br />

Ergebnisse von Befragungen unter<br />

europäischen Konsument*innen<br />

bezüglich der Sicherheit von Lebensmitteln.<br />

Die überaus erfolgreiche Veranstaltung<br />

fand ihren würdigen Abschluss<br />

bei einem Get-together mit Buffet<br />

und Getränken in der Aula der Universität<br />

für Bodenkultur Wien.<br />

Stefan Jung<br />

ist seit Oktober<br />

als Wind Developer im Team<br />

von ContourGlobal Österreich<br />

tätig und mitverantwortlich für<br />

Projektentwicklungen in ganz<br />

Österreich. Für diesen spannenden<br />

Aufgabenbereich kann der<br />

KTWW-Alumnus auf seinen exzellenten<br />

Erfahrungsschatz der<br />

letzten 20 Jahre zurückgreifen,<br />

von Siedlungswasserbauprojekten<br />

in Ostafrika über große<br />

Infrastrukturprojekte in Österreich,<br />

bis hin zur Quartiersentwicklung<br />

Wien. Gemeinsam mit<br />

dem Team bei ContourGlobal<br />

will er in den nächsten Jahren<br />

Windparks in ganz Österreich<br />

entwickeln und damit nachhaltig<br />

zur Energiewende beitragen.<br />

Bunge<br />

Austria<br />

GmbH<br />

Refinery<br />

Manager<br />

Lukas<br />

Neuwirth<br />

absolvierte 2016 das LBT-Studium<br />

an der BOKU. Bereits<br />

während des Studiums begann<br />

er für die Firma Ecoduna zu<br />

arbeiten. Er begleitete die Firma<br />

elf Jahre lang vom Start-up zu<br />

einem der größten Algen-Produzenten<br />

Europas. Seit Jänner<br />

dieses Jahres ist er als Refinery<br />

Manager für Bunge Austria<br />

GmbH tätig, wo er in leitender<br />

Funktion für die Produktion<br />

hochwertiger pflanzlicher Öle<br />

verantwortlich zeichnet.<br />

»Ich habe immer von der starken<br />

Interdisziplinarität des Studiums<br />

profitiert. Es hilft mir täglich in<br />

der Kommunikation mit den unterschiedlichsten<br />

Fachbereichen«,<br />

so Neuwirth.<br />

L. NEUWIRTH<br />

BOKU <strong>ALUMNI</strong> • NR.1 – 03/24<br />

19


EIN-/AUFSTIEG<br />

Stadt Wien –<br />

Umweltschutz<br />

Projektkoordinatorin<br />

School-<br />

Food4Change<br />

LVA GMBH<br />

Während des<br />

UBRM-Studiums<br />

engagierte sich Julia<br />

Haas im Verein Danachda und<br />

übersetzte dort theoretische<br />

Kenntnisse durch Workshops in<br />

die Praxis. Der Arbeit an (inter-)<br />

nationalen Projekten ging sie parallel<br />

als Researcherin im R.U.S.Z<br />

Verein nach. Im September 2023<br />

wechselte Haas zur Stadt Wien<br />

– Umweltschutz und ist dort mit<br />

der Koordination des Projekts<br />

SchoolFood4Change betraut.<br />

Das Ziel ist ein Paradigmenwechsel<br />

in der Ernährungskultur an<br />

Schulen unter Berücksichtigung<br />

gesunder, sozial fairer und nachhaltiger<br />

Aspekte.<br />

LVA GmbH<br />

Leiter<br />

Produktentwicklung<br />

David<br />

Steiner<br />

schloss 2020<br />

sein Doktoratsstudium in<br />

Lebensmittel- und Biotechnologie<br />

an der BOKU erfolgreich<br />

ab. Während seines Doktorats<br />

startete er seine berufliche<br />

Laufbahn bei Romer Labs und<br />

leitete die Labore für Mykotoxinanalytik<br />

in Tulln sowie Allergenanalytik<br />

in Runcorn, UK. Nach<br />

seiner Tätigkeit in der Spurenanalytik<br />

wechselte er in den<br />

Pharmabereich zu Valneva, wo<br />

er als Abteilungsleiter für den<br />

Bereich der operativen Serologie<br />

fungierte. Aktuell leitet Steiner<br />

die Abteilung für Produktentwicklung<br />

in der LVA GmbH.<br />

In dieser Position verantwortet<br />

er die Einführung neuer Produktlinien<br />

sowie die Entwicklung von<br />

Vertriebsstrategien.<br />

Die Sache mit dem Fenster …<br />

Text: Christine Thurner<br />

Jeder kennt das alte Sprichwort »Schließt sich ein Fenster,<br />

öffnet sich eine Tür.« So verhält es sich derzeit beim Universitätslehrgang.<br />

Fredy Frey-Roos tritt ab 1. Juli seinen wohlverdienten<br />

Ruhestand an. Er hat die jagdliche Weiterbildung<br />

mitentwickelt und steht seit 2008 als Stellvertreter an der<br />

Seite des Lehrgangsleiters Klaus Hackländer. Ab sofort wird<br />

der junge Wissenschaftler Florian Kunz (im Bild unten) die<br />

Lehrgangsleitung ebenfalls unterstützen und als zusätzlicher<br />

stellvertretender Lehrgangsleiter fungieren. Kunz forscht seit<br />

2019 am Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft vor allem<br />

zur Wildtiergenetik sowie Landschafts- und Lebensraummodellierung.<br />

Das Team freut sich, mit ihm durch seine fachliche<br />

Expertise sowie seine Erfahrung den Lehrgang erfolgreich<br />

und weiterhin in hoher Qualität fortführen zu können.<br />

20 BOKU <strong>ALUMNI</strong> • NR.1 – 03/24


VERBÄNDE<br />

Jobkompass –<br />

Wildtierökolog*innen<br />

erzählen aus<br />

ihrem Berufsalltag<br />

Text: Jennifer Hatlauf<br />

Im März wird wieder ein<br />

Absolvent des Masterstudiengangs<br />

Wildtierökologie<br />

und Wildtiermanagement im<br />

Rahmen des Jobkompasses<br />

über seine beruflichen Tätigkeiten<br />

berichten.<br />

»Forschung im Nationalpark<br />

Neusiedler See – Seewinkel«<br />

–<br />

<br />

–<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

€ Mitglieder), 20 € (für Nicht<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

€ Mitglieder), –<br />

20 € (für Nicht<br />

<br />

<br />

–<br />

<br />

Keine<br />

<br />

Angst vor RStudio<br />

–<br />

<br />

–<br />

<br />

<br />

Vorbereitung auf statistische Analysen<br />

19.12.2018 RStudio – Vorbereitung auf statistische Analysen I Alumni-Workshop der Fachgruppe Wildtierökologie 1<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Ein Workshop der Alumni Fachgruppe Wildtierökologie<br />

<br />

€ <br />

lieder), 20 Mitglieder), € (für Nicht<br />

Der <br />

20 € (für Nicht<br />

Workshop wird am 27.04.<strong>2024</strong> von 9–16 Uhr stattfinden.<br />

€ Mitglieder), 20 € (für Nicht<br />

<br />

Wo? <br />

Gregor-Mendel-Haus Seminarraum 13 (ehemals Hörsaal II)<br />

<br />

<br />

Teilnahmegebühr: <br />

10 € (für Alumni-Mitglieder),<br />

20 € (für Nicht-Mitglieder)<br />

<br />

<br />

Anmeldung: florian.kunz@boku.ac.at <br />

<br />

tudio – Vorbereitung auf statistische Analysen I Alumni-Workshop der Fachgruppe Wildtierökologie 1<br />

<br />

<br />

.2018 RStudio – Vorbereitung auf statistische Analysen I Alumni-Workshop der Fachgruppe Wildtierökologie 1<br />

<br />

<br />

19.12.2018 RStudio – Vorbereitung auf statistische Analysen I Alumni-Workshop der Fachgruppe Wildtierökologie 1<br />

RStudio – Vorbereitung auf statistische Analysen I Alumni-Workshop der Fachgruppe Wildtierökologie 1<br />

R. KRICKL<br />

<br />

Wir freuen uns, dass uns Benjamin<br />

Knes, ein engagierter<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

und selbstständiger Ornithologe,<br />

einen Einblick in seine<br />

faszinierende Arbeit und aktuelle<br />

Projekte im Nationalpark<br />

Neusiedler See – Seewinkel<br />

gewähren wird. Der Vortragende<br />

ist im Nationalpark nicht<br />

nur für seine Expertise in der<br />

Vogelkunde bekannt, sondern<br />

auch für seine Leidenschaft,<br />

die einzigartige Flora und<br />

Fauna dieses Gebiets zu<br />

erforschen und zu schützen.<br />

Durch seine Arbeit in der Forschungsabteilung<br />

des Nationalparks<br />

hat er eine Fülle an<br />

Erfahrungen gesammelt, die<br />

<br />

er mit uns teilen wird.<br />

Wann: 19.03.<strong>2024</strong> 18:00<br />

Wo: Gregor-Mendel-<br />

Haus, SR 13 (ehemals<br />

MENH/HS II)<br />

Keine Anmeldung nötig<br />

BOKU <strong>ALUMNI</strong> • NR.1 – 03/24<br />

21


INTERNATIONAL <strong>ALUMNI</strong> – INTERVIEW<br />

Ana during laboratory work under sterile conditions in a laminar flow cabinet<br />

»Dare to step outside your comfort<br />

zone and explore new horizons!«<br />

After studying Animal Science and Veterinary Medicine at the Visayas State University (VSU) in the<br />

Philippines, Ana Marquiza Quilicot pursued a European Master in the Animal Breeding and Genetics<br />

(EMABG) program. In this interview she shares her favourite memories during her life-shaping-time<br />

at BOKU and reveals her passion for animal science, discussing her experiences, challenges, and<br />

insights into the world of animal science and impactful work in animal breeding.<br />

Interview: Natalia Lagan, Dorottya Bazso<br />

Is there a story behind your choice of study field?<br />

Growing up in the beautiful province of Bohol, Philippines,<br />

I was privileged to attend an agricultural school<br />

during my high school years. Being exposed to various<br />

farm animals as well as dogs and cats at a young age, I developed<br />

a deep interest in fields that could contribute to<br />

the animal industry. My father, an animal science lecturer,<br />

played a significant role in inspiring and motivating me to<br />

pursue my passion. Listening to his lectures and reading<br />

his notes after my elementary school classes, as well as<br />

participating in his classes’ field trips to different farms<br />

in the province, taught me invaluable lessons. All these<br />

experiences have shaped me into the person I am today<br />

and continue to inspire me to make a positive impact in<br />

the animal industry.<br />

Were you nervous about coming to Europe?<br />

BOKU was among my priority universities during the<br />

application process for EMABG. I felt both nervous and<br />

excited about coming here. I learned about Austria and<br />

Europe from documentaries, books, and my Humanities<br />

teacher, who introduced us to the culture, particularly<br />

22<br />

BOKU <strong>ALUMNI</strong> • NR.1 – 03/24


INTERNATIONAL <strong>ALUMNI</strong> – INTERVIEW<br />

the music, and arts. My main concern before coming here<br />

was adjusting, especially regarding the language barrier.<br />

What is your favourite memory from your studies and<br />

time at BOKU?<br />

I enjoyed my studies at BOKU and cherish numerous<br />

memories from my time in Austria. My favourite memory<br />

is building lasting friendships with classmates from other<br />

countries, with whom I continue to communicate to this<br />

day. Additionally, the excursions to farms complemented<br />

our lectures, further enriched by the guidance of exceptional<br />

professors who emphasized competence in our chosen<br />

field. I also had the opportunity to participate in the<br />

university’s cultural events, such as the BOKU Ball.<br />

What is your philosophy on life?<br />

Unlock your greatest potential by striving for balance, happiness,<br />

and fulfilment. Continuously expand your horizons<br />

and mind through the never-ending pursuit of knowledge.<br />

Remember, a life well-lived embraces constant growth and<br />

evolution.<br />

How has studying at BOKU impacted your work, life, and<br />

assessment of career opportunities in your field?<br />

During my time at BOKU, I found that graduates were<br />

well-prepared with the necessary competence and soft<br />

skills to succeed in our field. BOKU has played a pivotal role<br />

in my personal as well as professional development and<br />

growth, equipping me with essential competencies and<br />

soft skills that help me succeed in my field. Additionally,<br />

studying at BOKU has broadened my perspective, especially<br />

in appreciating and respecting diverse cultures different<br />

from my own, which has taught me to communicate and<br />

collaborate effectively in multicultural environments.<br />

How would you describe your career, including any<br />

challenges and future plans?<br />

My career in academia has been fulfilling so far. One of the<br />

biggest challenges I have encountered is extending my role<br />

beyond the university to engage stakeholders, particularly<br />

students. Alongside teaching, I have been the Head of<br />

the International Affairs Office of VSU since 2020, challenging<br />

me to balance my responsibilities as a faculty member<br />

with leading the university’s internationalization programs.<br />

Looking ahead, I will continue to shape students into successful<br />

professionals in their chosen fields. I am excited to<br />

work on collaborative research projects, particularly those<br />

focusing on animal improvement of our native chicken<br />

flocks. Additionally, I am looking forward to exploring research<br />

opportunities to improve poultry health.<br />

What fascinates you most about studying animals? Do<br />

you have a favourite animal?<br />

I find animals incredibly fascinating due to their diversity in<br />

size, shape, colour and behaviour, thus presenting an ongoing<br />

opportunity for learning and discovery to meet their<br />

needs, maintain their health, and enhance productivity.<br />

There are still so many things we need to learn about them!<br />

Currently, I have dogs and cats at home. In fact, I find nearly<br />

all animals to be my favourites. Since the age of four, I have<br />

enjoyed the incredible bond and connection formed with<br />

animals. Specifically, chickens and horses stand out for me<br />

due to their uniqueness and diversity within their species.<br />

Are there significant differences between the<br />

continents in animal breeding, veterinary medicine, and<br />

practice?<br />

There are for sure some differences between Europe and<br />

Asia, thus providing mutual learning opportunities. The<br />

Philippines, for instance, is working hard to elevate its status<br />

in these fields, which is evident in recent improvements<br />

compared to when I was growing up.<br />

How do you assess the current situation and outlook<br />

in this study field, particularly regarding the impact of<br />

changing climates on animals and their challenges?<br />

Much like humans, animals can be significantly affected by<br />

climate change due to the vital role the environment plays<br />

in their upbringing and care. This raises questions about<br />

how such impacts will develop over time. Among the biggest<br />

challenges posed by climate change are the emergence<br />

and re-emergence of diseases, the availability of<br />

feed sources, and natural calamities. These can be solved<br />

by developing resilient animals that are better equipped<br />

to resist or tolerate diseases without compromising their<br />

production efficiency, as well as detecting alternative feed<br />

sources and implementing calamity-proof housing environments.<br />

How does (work) life in the Philippines differ from that<br />

in Europe, and what skills are required for success?<br />

Life in the Philippines is quite different from life in Europe,<br />

with each region offering its own set of advantages and disadvantages,<br />

based on my experiences in living in both places.<br />

To lead a successful work life in the Philippines, one must<br />

possess knowledge and competencies relevant to one's<br />

chosen career, which can be acquired through education<br />

and training. In the broader field of animal and veterinary<br />

studies, success demands specialized competencies and<br />

skills such as being a team player, having a creative mind,<br />

being a critical thinker, and an effective communicator.<br />

What advice would you like to pass on to our readers?<br />

Believe in yourself and stay steadfast in your pursuit of success,<br />

even when faced with doubts and fears. Dare to step<br />

outside your comfort zone and explore new horizons.•<br />

Ana Marquiza Quilicot completed<br />

her undergraduate and doctoral<br />

studies at Visayas State University in<br />

the Philippines. Her hard work and<br />

dedication for animal science got<br />

her accepted to study abroad in the<br />

EMABG program at BOKU in Vienna in<br />

collaboration with the Swedish University<br />

of Agricultural Sciences in Uppsala. This<br />

allowed her to spend another month researching<br />

at Wageningen University and Research in the Netherlands. Back<br />

at her Alma Mater she is now working as an associate professor<br />

and Head of International Affairs Office.<br />

BOKU <strong>ALUMNI</strong> • NR.1 – 03/24<br />

23


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24 BOKU <strong>ALUMNI</strong> • NR.1 – 03/24


SPLITTER<br />

Agrarjournalisten-<br />

Verband ehrt zwei<br />

BOKU-Absolventinnen<br />

Am 22. November zeichnete der Verband der<br />

Agrarjournalisten und -publizisten in Österreich<br />

(VAÖ) unter anderem zwei BOKU-Alumnae aus.<br />

VAÖ | APA-FOTOSERVICE | B. LEITNER<br />

Die höchste Auszeichnung, den Eduard-Hartmann-Preis,<br />

erhielt LAP-Alumna und Ö1-Wissenschaftsredakteurin<br />

Ilse Huber. Mit der<br />

Josef-Steininger-Urkunde wurde Agrar-Alumna<br />

und BauerToThePeople-Mitgründerin Bianca<br />

Blasl geehrt. Wir gratulieren!<br />

V. l. n. r.: VAÖ-Präsidentin Claudia Jung-Leithner,<br />

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, Josef-Steininger-Urkunden-Preisträgerin<br />

Bianca Blasl, Eduard-Hartmann-Preisträgerin<br />

Ilse Huber, Landwirtschaftskammer<br />

Österreich-Generalsekretär Ferdinand Lembacher<br />

BOKU IN DEN MEDIEN: ots.at, 20. November<br />

BOKU: Neue Sorten für<br />

eine nachhaltige und<br />

eiweißreiche Zukunft<br />

in der Ernährung<br />

Ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung<br />

verschiedener BOKU-Institute arbeitet<br />

an der Entwicklung neuer Leguminosen-Sorten.<br />

Leguminosen, reich an Proteinen, Vitaminen und<br />

Mineralstoffen, spielen eine wichtige Rolle in der<br />

eiweißreichen Ernährung, werden jedoch in Europa<br />

selten angebaut. Sie sind dennoch essenziell für<br />

Gesundheit und Umwelt, da sie Stickstoff binden,<br />

nährstoffreiche Samen liefern und Biodiversität<br />

fördern, was die landwirtschaftlichen Systeme<br />

vielfältiger, widerstandsfähiger und nachhaltiger<br />

machen könnte.<br />

Das Projekt »Legume Generation« zielt darauf<br />

ab, verbesserte Sorten zu entwickeln und die<br />

Rentabilität für europäische Landwirte zu<br />

erhöhen. Johann Vollmann vom Institut für<br />

Pflanzenzüchtung und Thomas Svoboda vom<br />

Institut für Mikrobielle Genetik leisten wichtige<br />

Beiträge, indem sie sich auf die Züchtung von<br />

Sojabohnen und Lupinen konzentrieren und deren<br />

Anpassung an europäische Anbaubedingungen<br />

vorantreiben. »Die europäische Sojabohne<br />

eignet sich gut für die Lebensmittelproduktion<br />

und sollte hierfür noch verbessert werden, weil<br />

sie der ideale Ausgangspunkt für pflanzen-basierte<br />

Protein-Lebensmittel ist«, so Vollmann. •<br />

www.legumegeneration.eu<br />

BOKU<br />

T. SVOBODA<br />

BOKU <strong>ALUMNI</strong> • NR.1 – 03/24<br />

25


SPLITTER<br />

AUS DEM ARCHIV<br />

Eröffnung des Studentenheims<br />

an der k. k. Hochschule für<br />

Bodencultur<br />

In der Österreichischen Forst- und Jagd-Zeitung wurde<br />

in der Ausgabe vom 28. Oktober 1904 über die feierliche<br />

Eröffnung des ersten Studierendenwohnheims mit einer<br />

integrierten Mensa academica der k. k. Hochschule für<br />

Bodencultur am 21. Oktober berichtet. Neben dem Unterrichtsminister<br />

Wilhelm Ritter von Hartel waren unter anderem<br />

Vertreter verschiedener land- und forstwirtschaftlicher<br />

Vereine geladen. Die Veranstaltung wurde vom Rektor<br />

Hermann Ritter von Schullern-Schrattenhofen eröffnet, gefolgt<br />

von einer Rede des Professors Adolf Friedrich, welcher<br />

den Mangel an geeigneten Wohnräumen für Studierende<br />

betonte und somit die Wichtigkeit sowie die Entstehungsgeschichte<br />

des Vereins zur Schaffung und Erhaltung eines<br />

Studentenheims unterstrich. Der Gesangsverein österreichischer<br />

Eisenbahnbeamter untermalte die Eröffnungszeremonie<br />

mit Conradin Kreutzers »Schäfers Sonntagslied«. In<br />

einer weiteren Ansprache würdigte der Unterrichtsminister<br />

die Errichtung des Heims und erklärte es für eröffnet. Im<br />

Anschluss erfolgte ein Rundgang durch das Haus. Es wurde<br />

außerdem verkündet, dass bereits alle 40 Zimmer vermietet<br />

sind – ein Beweis, dass die Schaffung dieses Heimes aus<br />

einem tatsächlich notwendigen Bedürfnis entstanden ist.<br />

ZUM NACHSCHAUEN:<br />

P. M. WISSENSMAGAZIN,<br />

SERVUSTV.COM, 7. DEZEMBER<br />

Im P. M. Wissensmagazin berichtet Erwin Heine, BOKU-Department<br />

für Bautechnik und Naturgefahren, über die Entstehung<br />

des Altauseer Unterwasserwalds in der Steiermark<br />

und die 1400 Jahre alte Tanne.<br />

BOKU-DEP. BAUNAT | E. HEINE<br />

BOKU IN DEN MEDIEN:<br />

derstandard.at, 7. Februar<br />

Wie Österreich<br />

klimaneutral<br />

werden kann<br />

Wissenschafter*innen der BOKU, des<br />

Internationalen Instituts für Angewandte<br />

Systemanalyse und der Österreichischen<br />

Energieagentur haben im<br />

Projekt »NetZero2040« untersucht,<br />

wie das österreichische Energiesystem<br />

klimaneutral werden kann. Es ist klar,<br />

dass sehr rasche und tiefgreifende<br />

Veränderungen auf struktureller,<br />

technologischer, institutioneller,<br />

gesellschaftlicher und individueller<br />

Ebene notwendig sind, um den Plan<br />

innerhalb der nächsten 17 Jahre umzusetzen.<br />

Aber das Ziel ist erreichbar.<br />

In den nächsten zehn Jahren muss der<br />

der Ausbau alternativer Stromerzeugung,<br />

wie Windkraft und Wasserkraft,<br />

stark beschleunigt werden, Verbrennermotoren<br />

durch Elektroautos und<br />

Gasthermen sowie Ölheizungen durch<br />

Wärmepumpen ersetzt werden. Nur<br />

so können wir Klimaneutralität bis<br />

2040 erreichen. Es bedarf außerdem<br />

einer breiten Unterstützung<br />

seitens der Politik und Bevölkerung.<br />

Drei Aspekte sind zentral für diese<br />

enorme Transformationsaufgabe: die<br />

gesellschaftliche Akzeptanz für den<br />

Ausbau von Energieinfrastruktur,<br />

die »klimafreundliche« Ausrichtung<br />

von Lebensstilen und die sofortige<br />

Umsetzung ambitionierter politischer<br />

Klimaschutzmaßnahmen. •<br />

FREEPIK.COM<br />

26 BOKU <strong>ALUMNI</strong> • NR.1 – 03/24


SPLITTER<br />

SAVE THE DATE<br />

Konzerte der BOKU-Blaskapelle<br />

BOKU-BLASKAPELLE<br />

• 23. Mai: Partnerkonzert mit dem JKU Orchester<br />

TÜWI HS 01<br />

Peter-Jordan-Straße 76, 1190 Wien<br />

Voraussichtlicher Beginn um 19:30 Uhr<br />

• 6. Juni: Sommernachtsfest<br />

Innenhof Mendel-Haus<br />

Gregor-Mendel-Straße 33, 1180 Wien<br />

Beginn um 17:00 Uhr<br />

C. BAY<br />

UBRM-Alumna<br />

Vorstandsvorsitzende<br />

»Women in Green Hydrogen«<br />

(WiGH)<br />

Am 16. Februar wählte die NGO WiGH sieben Frauen<br />

in den Vorstand, darunter UBRM-Alumna Carla<br />

Reihle zur Vorsitzenden.<br />

»Women in Green Hydrogen begleitet mich seit<br />

Beginn meiner Karriere. Ich konnte schon sehr<br />

viel von den Frauen aus diesem Netzwerk lernen.<br />

Nun den Vorstand zu leiten, ist eine große Ehre<br />

und ich freue mich auf das neue Kapitel«, so Carla<br />

Reihle.<br />

Foto: AdobeStock<br />

Check our open<br />

positions now!<br />

Women in Green Hydrogen ist ein 2019 ins Leben<br />

gerufene internationale Netzwerk engagierter Frauen,<br />

die im Bereich grüner Wasserstoff und Power-to-X<br />

tätig sind. Die Plattform zielt darauf ab, die<br />

Gleichstellung der Geschlechter zu gewährleisten,<br />

die Sichtbarkeit von Frauen in dem Sektor zu erhöhen<br />

und ihre Stimmen zu stärken. Dies erfolgt durch<br />

beispielsweise diverse Bildungsveranstaltungen,<br />

Trainings- und Mentoringprogramme sowie Veröffentlichung<br />

von Berichten über Geschlechter-Ungleichheiten<br />

im Wasserstoffsektor.<br />

Alle Informationen unter<br />

women-in-green-hydrogen.net<br />

YOUR<br />

DEVELOPMENT<br />

@SAN GROUP<br />

We are the place to be for interns, young professionals,<br />

and experienced professionals in the fields of<br />

■ Agricultural sciences<br />

■ Crop protection<br />

■ Plant Sciences<br />

■ Veterinary medicine<br />

■ Microbiology<br />

■ Biotechnology<br />

■ (Bio)Chemistry<br />

BOKU <strong>ALUMNI</strong> • NR.1 www.san-group.com<br />

– 03/24<br />

27


SPLITTER<br />

TULLN<br />

Höchste Auszeichnungen<br />

der Stadt Tulln an zwei<br />

BOKU-Mitarbeiter*innen<br />

Text: Susanne Stöhr-Eißert<br />

Am 11. Dezember verlieh Tullns Bürgermeister<br />

Peter Eisenschenk in Anwesenheit von<br />

BOKU-Rektorin Eva Schulev-Steindl Susanne<br />

Stöhr-Eißert, die seit fast 30 Jahren in Tulln<br />

als Gemeinderätin bzw. Stadträtin tätig ist, das<br />

Bürgerrecht der Stadt Tulln. Sie ist seit 1994 am<br />

IFA-Tulln beschäftigt. Im Rahmen der Festveranstaltung<br />

erhielt Rudolf Krska anschließend den<br />

Goldenen Ehrenring der Stadt Tulln. Der ehemalige<br />

Leiter des IFA-Tulln leitet seit 1996 das<br />

Institut für (Bio-)Analytik und verfasste seither<br />

über 460 Publikationen (mit). Zudem ist er als<br />

Area Leiter am FFoQSI Kompetenzzentrum für<br />

Lebensmittelsicherheit in Tulln tätig. Gewürdigt wurden<br />

die herausragenden Leistungen der beiden BOKU-Mitarbeiter*innen<br />

und deren Einsatz für die Stadt Tulln bzw.<br />

dessen Campus.<br />

V. l. n. r.: Eva Schulev-Steindl,<br />

Susanne Stöhr-Eißert,<br />

Rudolf Krska, Peter Eisenschenk<br />

STADTGEMEINDE TULLN<br />

LEHRFORST ROSALIA<br />

Projekt RETFORST<br />

Text: Stephan Knapp<br />

Die Entwässerungssysteme von Forststraßen<br />

können sich durch die klimabedingte Intensivierung<br />

von Niederschlagsereignissen nachteilig auf den<br />

Wasserhaushalt des Waldes und auf das Abflussregime<br />

sensibler Einzugsgebiete (z. B. nahegelegene<br />

Siedlungsräume) auswirken. Im Rahmen des Forschungsprojektes<br />

RETFORST wird unter Beteiligung<br />

mehrerer BOKU-Institute ein neues Wasserableitungssystem<br />

für Forststraßen entwickelt, welches<br />

auf dem Prinzip der Retention basiert und gleichzeitig<br />

alle technischen und sicherheitsrelevanten<br />

Anforderungen an den Forststraßenaufbau erfüllt.<br />

An Stelle möglichst dichter Deck-Tragschichten<br />

werden so Forststraßen mit versickerungsfähigen<br />

Aufbauten errichtet, die das Niederschlagswasser<br />

verzögern und schadfrei in den Wald ableiten. Eine<br />

dezentrale Ausleitung von Oberflächenwasser führt<br />

zur Verringerung von Erosionsprozessen, reduziert<br />

den konzentrierten Abfluss aus Rohrdurchlässen<br />

und kann somit besser im Wald gespeichert<br />

werden. Der Bau dreier Teststraßen zur Überprüfung<br />

des neuen Wasserableitungskonzepts erfolgt<br />

derzeit im Lehrforst Rosalia.<br />

PODCAST-TIPP:<br />

3. FEBRUAR<br />

KommPod:<br />

»Manfred Lexer«<br />

In der neuesten Folge des Podcasts spricht Martin Heller mit<br />

dem stellvertretenden Leiter des BOKU-Instituts für Waldbau<br />

über Wald, Klimawandel, klimafitte Wälder und zukünftige<br />

Workshops zu diesen Themen.<br />

28 BOKU <strong>ALUMNI</strong> • NR.1 – 03/24


SPLITTER<br />

BOKU IN DEN MEDIEN: ots.at, 17. Jänner<br />

Forscher*innen<br />

bestimmen erstmals Alter<br />

des Neusiedlersees<br />

Forscher*innen der BOKU, Universitäten Wien und Innsbruck<br />

sowie der TU Graz konnten dank neuer Methoden<br />

dem »Meer der Wiener« ein Alter zuweisen und feststellen,<br />

dass ein größerer Paläo-Neusiedlersee bereits vor etwa<br />

25.000 Jahren existierte, indem sie Karbonatminerale (magnesiumreiche<br />

Kalzit und Protodolomiten) untersuchten.<br />

Stephanie Neuhuber vom Institut für Angewandte Geologie<br />

erklärt: »Unsere Hypothese war also: Wenn Wasser<br />

vorhanden ist, kommt es zur Bildung von Karbonatmineralen,<br />

auch wenn die Schlammschicht am Grund<br />

des Sees immer wieder gemischt wird. Wenn das stimmt,<br />

müssen kleine Minerale demnach jünger sein als größere.«<br />

Die Forscher*innen analysierten Minerale im Sediment<br />

mittels Radiokohlenstoff-Datierung und stabiler Isotope,<br />

um das Bildungsalter des Sees zu bestimmen. Das ergab<br />

einen extrem langsamen linearen Zuwachs der Sedimente<br />

um 200–600 Nanometer pro 1000 Jahre. Das bestätigte die<br />

Wachstumshypothese und enthüllte, dass der Neusiedlersee<br />

seit 6600 v. Chr. besteht. •<br />

<strong>ALUMNI</strong> | N. LAGAN<br />

ILLUSTRATION: M. MEDVEY<br />

Tier des Jahres <strong>2024</strong>:<br />

Der Feldhamster<br />

Cricetus cricetus<br />

Text: Klaus Hackländer<br />

»Kein Bett im Kornfeld«<br />

Früher war der Feldhamster<br />

vergleichsweise häufig und bei<br />

den Bauern nicht sehr beliebt,<br />

da er sich seinen Teil des Getreides<br />

»hamsterte«. Diese Zeiten sind<br />

vorbei. Und gerade die moderne<br />

Landwirtschaft ist hauptverantwortlich<br />

dafür, dass es dem Feldhamster<br />

so schlecht geht. Ihm mangelt es<br />

an Deckung vor Feinden und an<br />

ausreichend Nahrung. Wildkräuter<br />

oder bei der Ernte übriggebliebene<br />

Körner findet er kaum noch. Nicht<br />

nur die moderne Landwirtschaft<br />

mit dem Einsatz von Chemie und<br />

intensiver Technik ist eine Bedrohung<br />

für den Feldhamster, sondern<br />

auch der Flächenverbrauch durch<br />

den Menschen. Neu angelegte<br />

Wohn- und Industriegebiete werden<br />

oft auf wertvollem Ackerboden<br />

gebaut. Als Tier des Jahres <strong>2024</strong> soll<br />

der Feldhamster auf diese durch den<br />

Menschen verursachten Gefahren<br />

für die Biodiversität aufmerksam<br />

machen.<br />

Mehr Informationen unter:<br />

www.deutschewildtierstiftung.de/<br />

wildtiere/feldhamster<br />

PODCAST-TIPP:<br />

21. JÄNNER<br />

Tauwetter:<br />

»EU-Renaturierungsgesetz:<br />

Wird Österreich wieder wild?«<br />

Im profil-Podcast zur Klimakrise spricht Rafaela Schinegger vom BOKU-<br />

Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung<br />

(ILEN) über das EU-Renaturierungsgesetz und dessen Bedeutung<br />

für die europäische sowie österreichische Biodiversität.<br />

BOKU <strong>ALUMNI</strong> • NR.1 – 03/24<br />

29


SPLITTER<br />

MANUFABA DIEFOTOGRAFIN<br />

TVB NORDBURGENLAND<br />

Bio-Tofu aus dem Seewinkel<br />

Text: Ulla Wittmann<br />

Schon während der Schulzeit haben mich Umweltthemen<br />

bewegt und mir war klar, dass ich an der BOKU studieren<br />

möchte. 2002 habe ich das Diplomstudium Landschaftsplanung<br />

und Landschaftsgestaltung abgeschlossen und<br />

danach viele Jahre für Umweltschutzorganisationen gearbeitet<br />

– meine Schwerpunktthemen waren Klimaschutz und<br />

nachhaltiger Konsum.<br />

Vor ungefähr zehn Jahren spürte ich den Wunsch nach<br />

beruflicher Veränderung, etwa zur gleichen Zeit lernte<br />

ich einen Seewinkler Biobauern kennen. Er weckte meine<br />

Leidenschaft für sich, seine Sojabohnen und das Lebensmittel-Handwerk.<br />

Ich begann, mit Soja zu experimentieren<br />

und bald verkauften wir unseren ersten Tofu am Slow Food<br />

Markt. Aufgrund der großen Nachfrage beschlossen wir,<br />

eine Tofu-Manufaktur in Frauenkirchen, im Burgenland, zu<br />

errichten.<br />

Alle Produkte und weitere Informationen unter<br />

www.manufaba.at<br />

Mittlerweile erzeuge ich über 20 verschiedene vegane<br />

Lebensmittel aus den landwirtschaftlichen Bio-Rohstoffen<br />

meines Mannes. Das Entwickeln neuer Kreationen und der<br />

Kontakt mit meiner begeisterten Kundschaft zählen zu den<br />

schönsten Seiten meines Berufs.<br />

Themen, die mich früher im Studium und in der Beratungsarbeit<br />

beschäftigt haben, setze ich nun in der Praxis<br />

um. Unsere Lebensmittel erfüllen viele Kriterien, die ich<br />

in Zeiten der Klimakrise für wichtig erachte: Pflanzliche<br />

Nahrungsmittel, die auf Bio-Äckern wachsen und Menschen<br />

der Region über kurze Wege mit hochwertigen Proteinen<br />

versorgen.<br />

Unser Markenname MANUFABA leitet sich von »Hand« (=<br />

lat. »manus«) und »Bohne« (= lat. »faba«) ab, bedeutet also<br />

so viel wie handgemachte Bohne.<br />

ZUM NACHLESEN:<br />

DERSTANDARD.AT, 16. JÄNNER<br />

Der Ärger der Bauern mit der Politik<br />

BOKU-IT<br />

Im Gastkommentar schreibt Marianne Penker vom BOKU-Institut für Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung<br />

über die Bauernproteste in Deutschland, die Herausforderungen der<br />

österreichischen Bäuer*innen und welche Maßnahmen die Politik nun treffen sollte.<br />

30 BOKU <strong>ALUMNI</strong> • NR.1 – 03/24


SPLITTER<br />

IN MEMORIAM<br />

Jürgen Kurt<br />

Friedel<br />

In tiefer Trauer nehmen<br />

wir Abschied von Jürgen<br />

Kurt Friedel, einem<br />

herausragenden<br />

Wissenschaftler am<br />

BOKU-Institut für<br />

Ökologischen Landbau<br />

(IFÖL). Friedel verstarb<br />

am 29. November 2023<br />

in seinem 62. Lebensjahr.<br />

Er hinterlässt<br />

eine große und sehr<br />

schmerzliche Lücke in<br />

der Welt der Forschung<br />

zu Bodenkunde und<br />

Agrarökologie.<br />

Im Jahr 1988 absolvierte<br />

Friedel sein Studium an<br />

der Universität Hohenheim,<br />

gefolgt von seiner<br />

Promotion im Jahr 1993<br />

und der Ernennung zum<br />

Hochschulassistenten<br />

im Jahr 1995. Drei Jahre<br />

später wurde er zum Universitätsassistenten<br />

und<br />

2001 mit der Habilitation<br />

zum Ao. Universitätsprofessor<br />

an der BOKU<br />

ernannt. Seit über 20<br />

Jahren tragen seine Forschungsergebnisse<br />

und<br />

Publikationen maßgeblich<br />

zur Vertiefung des Verständnisses<br />

der Agrarwissenschaften<br />

bei. Als Leiter<br />

der Arbeitsgruppe für<br />

Bodenfruchtbarkeit und<br />

Anbausysteme beschäftigte<br />

er sich gemeinsam mit<br />

seinem Team in zahlreichen<br />

Forschungsprojekten<br />

und wissenschaftlichen<br />

Abschlussarbeiten<br />

mit Stoffkreisläufen im<br />

System Pflanze-Boden,<br />

Humusbilanzen, Mikroorganismen<br />

in Böden sowie<br />

mit der Optimierung der<br />

Bodenfruchtbarkeit in biologischen<br />

Ackerbau-Systemen.<br />

Sein Verlust ist nicht<br />

nur für seine Kolleg*innen<br />

und Studierenden,<br />

sondern auch für die gesamte<br />

wissenschaftliche<br />

Gemeinschaft schmerzlich<br />

spürbar. Jürgen Kurt<br />

Friedel wird für seine<br />

herausragenden Beiträge,<br />

sein umfangreiches Wissen<br />

und sein Engagement<br />

in der Bodenkunde, der<br />

Agrarökologie und in der<br />

Biologischen Landwirtschaft<br />

in Erinnerung bleiben.<br />

Unsere Gedanken<br />

sind in dieser schweren<br />

Zeit bei seiner Familie und<br />

seinen engsten Freunden.<br />

Institut für Ökologischen<br />

Landbau<br />

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ZUM NACHLESEN:<br />

MEINBEZIRK.AT,<br />

26. NOVEMBER<br />

Sabine Herlitschka,<br />

Infineon: »Männerdomänen<br />

haben mich<br />

nie abgeschreckt«<br />

Maria Jelenko-Benedikt spricht mit LBT-Alumna Sabine<br />

Herlitschka über die Bedeutung von Forschung und Technologie,<br />

ihren persönlichen Werdegang und Infineons Bemühungen zur<br />

Förderung von Frauen in technischen Berufen.<br />

INFINEON AUSTRIA<br />

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von zwei Produkten aus dem Sortiment<br />

mit altem BOKU-Logo.<br />

BOKU <strong>ALUMNI</strong> • NR.1 – 03/24<br />

31


<strong>ALUMNI</strong> IN ENGLISH<br />

In soaring flight through the night<br />

BOKU recently hosted its annual Ball at the prestigious Vienna City Hall,<br />

drawing attendees with the theme ›In soaring flight through the night.‹ This<br />

special occasion brought together alumni, faculty, and students for a delightful<br />

evening of dancing and companionship. Distinguished alumni commended<br />

the event’s excellent organization and vibrant atmosphere, emphasizing<br />

the university’s strong sense of community. For more insights into the event<br />

and interviews, refer to page 4.<br />

Animal of the Year <strong>2024</strong>:<br />

Field Hamster, Cricetus cricetus<br />

With modern farming advances, the field hamster, once abundant, faces<br />

decline due to habitat loss and food scarcity. Previously labeled as a mere<br />

grain hoarder, the field hamster now struggles to survive amidst intensified<br />

agriculture, compounded by chemical use and urbanization, which often<br />

comes at the expense of valuable farmland. In recognition of its plight, the<br />

field hamster has been named Animal of the Year <strong>2024</strong>.<br />

For more details about the field hamster, read<br />

the article on page 29.<br />

M. MEDVEY P. ZESCHITZ<br />

The Forestry Leader<br />

Elfriede Moser, a forestry alumna, has<br />

taken on the role of head of the Forestry<br />

and Sustainability Department at the<br />

Federal Ministry of Agriculture, Regions,<br />

and Water Management. With a background<br />

in forestry studies and extensive<br />

experience in various forestry roles,<br />

Moser aims to ensure sustainable forest<br />

management amidst climate challenges<br />

and emphasizes the multifunctionality of<br />

forests and the importance of forestry<br />

in achieving climate goals. Moser also<br />

discussed the significance of women's<br />

representation in forestry and her experiences<br />

as a pioneering female leader<br />

in the field. Read the full interview on<br />

page 12.<br />

TVB NORDBURGENLAND<br />

Tofu from Seewinkel<br />

Ulla Wittmann traces her journey back to<br />

her school days, where her passion for environmentalism<br />

first took root. After graduating<br />

from BOKU with a degree in landscape<br />

planning and design, she dedicated herself to<br />

various environmental causes with a particular<br />

focus on climate protection and sustainable consumption.<br />

A decade later, a fateful encounter with an<br />

organic farmer from Seewinkel changed the course of<br />

her career. Intrigued by the possibilities of soybean cultivation<br />

and food crafting, Ulla’s passion became tofu<br />

production and she has established her own factory in<br />

Frauenkirchen, Burgenland. Today, Ulla's factory produces<br />

over 20 vegan delicacies, all crafted from locally<br />

sourced organic ingredients. Page 30.<br />

BOKU <strong>ALUMNI</strong> • NR.1 – 03/24

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