Versuchsgarten in Tulln: „Esche in Not“

Projektleiter Thomas Geburek erläuterte Peter Eisenschenk bei einem Besuch des Versuchsgartens von „Esche in Not“ im Herbst 2018 den Ablauf des Versuches. | Foto: Stadtgemeinde Tulln
  • Projektleiter Thomas Geburek erläuterte Peter Eisenschenk bei einem Besuch des Versuchsgartens von „Esche in Not“ im Herbst 2018 den Ablauf des Versuches.
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TULLN (pa). Über 35.000 Jung-Eschen stehen in der Gartenhauptstadt Tulln im Versuchsgarten von „Esche in Not“ derzeit unter genauer Beobachtung: Die beim Frühjahrsaustrieb gesunden Individuen sollen diese wichtige Baumart retten. Der Langzeitversuch des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW) gemeinsam mit der BOKU in Tulln läuft bereits seit 2015 und ist der größte Versuch in Europa.

Zwischen Tulln und Neuaigen wachsen derzeit 35.000 junge Eschen. Sie sind angezogen aus den Samen von 700 Mutterbäumen aus ganz Österreich, die scheinbar gegenüber dem Schadpilz „Hymenoscyphus fraxineus“, dem Erreger des Eschentriebsterbens – auch „falsches weißes Stengelbecherchen“ genannt – resistent sind. Im Herbst 2017 wurde das Saatgut im Versuchsgarten ausgebracht. Dieser Langzeitversuch wird im Herbst dieses Jahres weitere wichtige Erkenntnisse zum Erhalt der Esche erbringen.
Bürgermeister Mag. Peter Eisenschenk: „Es freut uns natürlich sehr, dass dieser für ganz Europa vorbildliche Versuch ausgerechnet in der Gartenstadt Tulln durchgeführt wird. Wir unterstützen das Team von BFW und BOKU so gut wir können, damit diese wertvolle Baumart auch in Zukunft erhalten bleibt.“

Ablauf und Methode

Ziel des Versuches ist es, gegenüber dem Pilz resistente Büume zu finden, um diese in weiterer Folge vermehren zu können. Aus den Samen von scheinbar resistenten Mutterbäumen, welche unter sehr unterschiedlichen Umwelten in Österreich wachsen, wurden die Testpflanzen angezogen und werden in einem Feldversuch gleichen Stressbedingungen gegenüber dem Pilz ausgesetzt. Jeder der insgesamt 35.000 Keimlinge wurde dabei unter großem Aufwand mit einem Strichcode gekennzeichnet, um seinen Ursprung exakt zu identifizieren und die individuelle Reaktion gegenüber dieser Krankheit zu dokumentieren. Durch den hohen Befallsdruck durch auch künstlich eingebrachte Pilzsporen erkranken selbst die Nachkommen gesunder Mutterbäume. Aber einige dieser jungen Eschen können den Befall gut abwehren und weisen keine oder nur sehr geringe Krankheitssymptome auf. Diese Pflanzen werden langfristig weitervermehrt.

Ergebnisse und Ausblick

Die bisherigen Ergebnisse sind sehr vielversprechend, da der Krankheitsbefall in Abhängigkeit des Erbgutes der befallenen Eschen sehr unterschiedlich ist. Daher ist davon auszugehen, dass relativ tolerante Pflanzen für Forstwirtschaft und Naturschutz langfristig zur Verfügung stehen werden. In der nächsten Phase (vermutlich ab 2020) wird das BFW an ausgewählte Forstbetriebe Pflanzen abgeben, welche dann unter Praxisbedingungen langfristig getestet werden.

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