Wasserbau

Vielschichtige Probleme im Fluss

Schlammmassen in einem Kraftwerksstauraum.
Schlammmassen in einem Kraftwerksstauraum.(c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
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Ob Wasserkraftwerke oder Flussbewirtschaftung: Ein Ungleichgewicht in der Verteilung der Feststoffe in Fließgewässern schafft viele Probleme. An der Boku Wien erarbeiten Forscher dringend benötigtes Grundlagenwissen.

Auf den ersten Blick: ein eindrucksvolles Geflecht aus Rohrleitungen, Behältern, Pumpen. Schließt man jedoch in der industriell anmutenden, 400 Quadratmeter großen Wasserbauhalle die Augen, versetzt einen die Geräuschkulisse mitten ins Grüne. Es rauscht und plätschert. Es fehlt nicht viel, und man wähnt sich in einer idyllischen Flusslandschaft. Die anwesenden Forscher sehen das allerdings nüchterner. „Wenn ich die Augen zumache, sind da nur Wirbel“, scherzt Christine Sindelar, die Leiterin des Boku-Wasserbaulabors in der Wiener Muthgasse. Es ist derzeit ein zentraler Stützpunkt des Christian-Doppler (CD)-Labors für Sedimentforschung und -management, das im Oktober an der Boku gestartet ist. Bei der offiziellen Eröffnung im Februar wurden die Ziele verkündet: den Sedimenttransport in Fließgewässern besser zu verstehen und innovative Konzepte für eine ökologisch und wirtschaftlich verträgliche Wasserkraft zu schaffen. Wie packt man das nun an?

Maßstabsgetreue Flusssohle

Besagte Wirbel etwa sind Teil eines Experiments im Grundlagenforschungsbereich der Halle. Um die Geschwindigkeit zu messen, mit der die Strömung Steine vorantreibt, wurde eine Flusssohle im Maßstab 1:1 nachgebaut. Jeder einzelne Stein erzeugt Wirbel, und diese schieben wiederum andere Steine an. Folgerichtig bezeichnet man sie im Wasserbau als Geschiebe.

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