Spatenstich
Boku-Universität bekommt umweltfreundliches Gebäude aus Holz
Das Seminarzentrum an der Türkenschanze setzt punkto Nachhaltigkeit Maßstäbe für Hochschulbauten.
WÄHRING/DÖBLING. "Wer baut, der bleibt", erklärt Hubert Hasenauer, Rektor der Universität für Bodenkultur, anlässlich der Spatenstichfeier zum neuen Unigebäude aus Holz. "Wir sind die am stärksten wachsende Uni Wiens und benötigen besonders hier an der Türkenschanze dringend Raum. Schließlich wollen wir dem Standort auch in Zukunft treu bleiben."
Das neue Holzgebäude wird auf rund 3.100 Quadratmetern Nutzfläche Raum für 500 Studierende bieten, dazu hundert Leseplätze in der neuen Bibliothek, Institutsräume, Büros und im Erdgeschoß Platz für eine Bäckerei und die FoodCoop, die Boku-eigene Lebensmittelkooperative. Haustechnik, Lager- und Archivräume finden im Untergeschoß Platz.
Kosten: 15,5 Millionen Euro
Die Bauarbeiten haben bereits im April begonnen, die Baugrube ist bis zu elf Meter tief und mit einem Materialvolumen von rund 12.000 Kubikmetern schon ausgehoben. Jetzt starten die Rohbauarbeiten, Fertigstellung ist im Frühsommer 2020. Nach einer Probebetriebsphase kann die Boku Wien mit dem Wintersemester 2020/2021 den Betrieb aufnehmen. Kostenpunkt: 15,5 Millionen Euro, die gemeinsam von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) und der Boku in den wegweisenden Neubau investiert werden. "An der Boku wird Nachhaltigkeit erforscht, gelehrt und natürlich auch gelebt. Schon die Planungsgrundlage des neuen Seminarzentrums erreichte 987 von 1.000 Punkten nach klimaaktiv und erhielt das Gold-Zertifikat", freut sich Hubert Hasenauer.
Neue Maßstäbe
"Ausgezeichnete Raumqualität, hohe Energieeffizienz, nachhaltige Baustoffe und Fassaden aus unbehandeltem Holz mit guter Dämmung gegen Schall und Wärmeverlust tragen den Prinzipien der Uni Rechnung", sagt Boku-Vizerektorin Andrea Reith-#+mayer. Das Erdgeschoß und die drei Obergeschoße werden ausschließlich aus vorgefertigten Holzelementen konstruiert. Dazu werden rund 1.000 Kubikmeter Brettsperrholz aus heimischen Wäldern verarbeitet. Gegenüber herkömmlichen Baumaterialien und deren Verarbeitung spart die Bauweise den CO2-Ausstoß von 8,3 Mio Fahrtkilometern ein. "Neben den ökologischen Faktoren ist auch die kurze Bauzeit das große Plus dieses Baustoffes: Sie kommt unseren unter Raumnot leidenden Studierenden und Mitarbeiten zugute", so Reithmayer weiter.
Energetisch wird das Haus Niedrigenergiestandard erreichen, geheizt wird mit Fernwärme, wobei die Abwärme zur Unterstützung der Heizung genutzt wird. Zur sommerlichen Kühlung wird "Free-Cooling", ein low-tech Kühlsystem eingesetzt, das nachts kühle Luft im Grünraum ansaugt und im gesamten Gebäude verteilt. "Hier wird Nachhaltigkeit später nicht nur gelehrt, sondern bereits jetzt schon gelebt. Ein Musterbeispiel an Standorttreue", so Daniel Resch, Bezirksvorsteher von Döbling (ÖVP).
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.