Wien – Ein neues "Christian Doppler(CD)-Labor zur Produktion neuartiger Biopharmazeutika in E. Coli" wurde an der Universität für Bodenkultur (Boku) Wien eröffnet. Ziel des Labors ist, die Prozesstechnik für in lebenden Zellen produzierte Arzneimittel zu optimieren. Industriepartner des CD-Labors ist das Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna.

Bei Biopharmazeutika handelt es sich zumeist um biotechnologisch hergestellte Proteine. Dazu werden in einem ersten Schritt Bakterien (Escherichia coli) gentechnisch so verändert, dass sie Proteine mit den gewünschten Eigenschaften herstellen. Nach der großtechnischen Herstellung dieser Proteine in Bioreaktoren müssen diese isoliert und gereinigt werden.

Im Rahmen des vom Biotechnologen Gerald Striedner geleiteten CD-Labors sollen die Grundlagen der gegenseitigen Abhängigkeiten zwischen diesen Verfahrensschritten untersucht werden. Beispielsweise wollen die Wissenschafter klären, inwieweit neue Produktionsstämme und Änderungen einzelner Prozessschritten die Effizienz der darauffolgenden Prozesse, Produktmenge und -qualität beeinflussen.

In CD-Labors kooperieren Wissenschafter mit Unternehmen im Bereich anwendungsorientierte Grundlagenforschung. Das Budget für das neue CD-Labor beträgt 4,6 Millionen Euro, die je zur Hälfte von der öffentlichen Hand und der beteiligten Firma aufgebracht werden. (APA, 11.5.2017)