Wo einst Mammuts badeten

Forstheide war auch Schauplatz von Demonstrationen
Großausstellung über die geschichtsträchtige grüne Lunge des Ybbsflusses.

Sie ist einer der spannendsten und zugleich umkämpftesten Naturräume der Region Amstetten und des Mostviertels. Die Forstheide zwischen Amstetten und Kematen an der Ybbs war vor wenigen Jahren zum Schutz des Waldes der bislang letzte Grund für eine regionale Großdemonstration. Das weitläufige Naturerholungsgebiet Tausender ist Thema einer Großausstellung, die ab dem 22. Februar im Schloss Ulmerfeld ein facettenreiches Bild zeigen will.

Wo einst Mammuts badeten
Zündstoff Forstheide , Organisation der großen Forstheideausstellung , Amstetten , Schloss Ulmerfeld , v. Elke Strauss, dieter Stadlbauer, Königsberger-Ludwig Kulturreferentin, Vizebürgermeisterin, Bürgermeisterin Ursula Puchebner , Kurator Heiner Brachner,

"Es ist wie ein Mosaik. Die Geschichte der Forstheide reicht bis in die Steinzeit zurück. Wissenschaft, aber auch die Wasserbautechnik, Aktionismus und die Kunst werden bei der Ausstellung einen breiten Bogen spannen", schildert Kurator Heiner Brachner. Steinzeitfunde belegen, dass das Gebiet schon vor 10.000 Jahren bewohnt war. Kaum bekannt ist der Fund von Mammutzahnstücken im Ybbsschotter bei Kematen. Funde aus der Bronze und Eisenzeit werden gezeigt und die weltberühmte Skulptur des römischen Soldatengotts Jupiter Dolichenus aus dem dritten Jahrhundert, der bei Mauer gefunden worden war. Dramatisch und düster das Treiben der Nazis, die mitten in der Heide eine Waffenfabrik bauen wollten. Rund um einen heute noch existenten Stahlbetonbau, im Volksmund als "Judentempel" bekannt, kam es auch zu Exekutionen.

Bürgerinitiative

Vor 30 Jahren bildete sich rund um die Forstheide die damals größte Bürgerinitiative Österreichs. Über 10.000 fürchteten schädliche Emissionen und verhinderten die geplante Müllverbrennung und Alu-Schmelze SMA.

"Wir wollen zeigen, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, dass man heute hier in der Ybbs baden oder im Wald laufen kann", meint Brachner. Noch wichtiger sind der Erhalt einer funktionierenden Fauna und Flora sowie das Wasser der Ybbs.

Neben Historikern, Flussbautechnikern oder Boku-Wissenschaftern werden auch NGO’s und Initiativen, wie "Pro Ybbs" oder "Rettet die Ybbsäsche" Beiträge liefern.

Aber auch der Kunst wird breiter Raum gegeben: Fotografen, dazu eine große Zahl bekannter Künstler, darunter Josef Bramer, Helmut Swoboda. K.H. Vinkov oder Miguel Horn werden zu dem Thema ausstellen.

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