Donau: Fäkalien stammen meist vom Menschen

Alte Donau
Alte Donau(c) Clemens Fabry
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Forscher untersuchten insgesamt 4000 Proben.

„Für einen so großen Fluss hat die Donau eine sehr hohe Wasserqualität“, sagte Mikrobiologe Andreas Farnleitner von der Boku Wien im vergangenen Oktober zur „Presse“. Dafür sorgen maßgeblich die zahlreichen kommunalen Kläranlagen. Dennoch bleiben noch immer fäkale Mikroorganismen im Fluss. Und die stammen vor allem vom Menschen und nur sehr selten aus der Viehhaltung, zeigten die Wiener Forscher nun mithilfe einer eigens entwickelten Methode. Ihre Erkenntnisse veröffentlichten sie im Fachjournal „Water Research“.

Ein molekulargenetischer Zugang erlaubt den Wissenschaftlern – ergänzend zu ebenfalls angewandten Standardmethoden –, anhand des Erbguts von Bakterien zwischen menschlichen und tierischen Fäkalien zu unterscheiden. „Über genetische Marker spezifischer Bakterienarten können wir nachweisen, von wem die mikrobiologischen Fäkaleinträge stammen“, so Farnleitner.

Laufendes Monitoring

Das eindeutige Ergebnis der Untersuchung der Donau an mehr als 70 Stellen in der Mitte des Flusses und im Uferbereich: Die mikrobiellen Fäkalbelastungen stammen – zumindest im schiffbaren Bereich – vor allem vom Menschen. „Die Rolle von Weidevieh und intensiver Schweinehaltung entlang des Flusses war überall vergleichsweise gering“, sagt der Forscher. Sie lag bei zwischen vier und neun Prozent.

Die insgesamt 4000 Proben wurden bereits 2013 im Rahmen des „Joint Danube Survey“ genommen. Zusätzlich wurde die Wasserqualität ein Jahr lang an drei Stellen beobachtet. Die Daten zu den Verursachern und zur Höhe der mikrobiellen Belastung sind wichtig für Gemeinden, die über Uferfiltration Trinkwasser aus der Donau gewinnen. Die nächste Befahrung der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau ist für 2019 geplant. (APA/gral)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.01.2018)

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