Die Preisverleihung fand auf der Terrasse des Ilse-Wallentin-Hauses statt: (Von links) Hans-Peter Weiss (CEO der Bundesimmobiliengesellschaft), Gudrun Ghezzo (Jury GBB-Award), BOKU-Rektor Hubert Hasenauer, Christoph Falkner (SWAP Architekten), Alexander Ghezzo (Jury GBB-Award), Rudolf Stürzlinger (Geschäftsführung Delta ZT GmbH), Vizerektorin Nora Sikora-Wentenschuh und Ulrich Prasser (BIG-Projektleiter)

Der aktuelle Green & Blue Building Award geht an das Ilse-Wallentin-Haus, das die Bundesimmobiliengesellschaft als Bauherr für die Universität für Bodenkultur Wien errichtet hat. Der Holzneubau ist ein Niedrigstenergiegebäude und trägt mit einem sehr niedrigen CO2-Ausstoß beim Bau und im Betrieb zum Klimaschutz bei. Die Entscheidung für den Baustoff Holz machte es möglich, das mit klimaaktiv Gold bewertete Seminargebäude in nur 14 Monaten zu errichten. Die Planung übernahm eine Arbeitsgemeinschaft aus DELTA und SWAP Architekten.

Hans-Peter Weiss, CEO der Bundesimmobiliengesellschaft, anlässlich der Preisübergabe: "Holz hat als nachwachsender Rohstoff großes Potenzial für nachhaltige Bauweisen und ist auch wegen seiner architektonischen Möglichkeiten ein ganz besonderer Baustoff. Das Ilse Wallentin Haus ist ein sichtbarer Beweis dafür. Daneben können Bauvorhaben durch Holzbauweise deutlich beschleunigt werden. Mit dem Holzneubau an der BOKU haben wir innerhalb kurzer Zeit ein klimaschonendes Universitätsgebäude errichtet, das sich harmonisch in den Campus der BOKU rund um die Türkenschanze eingliedert."

Gudrun Ghezzo überreichte den Green & Blue Building Award: "Neben zahlreichen prominenten Einreichungen hat die Jury dieses Projekt zum Sieger gekürt, weil es viele Aspekte der Nachhaltigkeit kombiniert: Erneuerbare und recyclierbare Materialen, hohe Flexibilität des Gebäudes, benutzerzentrierte Entwicklung der Raumkonzepte, sowie die durch BIM und Vorfertigung verkürzte Bauzeit zeugen von umfassenden Nachhaltigkeitskonzepten entlang des gesamten Lebenszyklus."

Die Universität für Bodenkultur Wien als Universität der Nachhaltigkeit lehrt und forscht nicht nur an diesen Themen, sie lebt sie auch. "Das neue Seminargebäude ist das erste Gebäude in Holzbauweise im Universitätsbereich – und damit ein Pionierwerk", freut sich BOKU-Rektor Hubert Hasenauer. "Um hier insgesamt 1.000 m³ Holz verbauen zu können, haben wir in unserer Forscherneugier viel ausprobiert, mussten jedoch auch viele (Holz-)Regeln beachten. So ist ein Niedrigstenergiehaus entstanden, das rund 1.000 Tonnen CO2 speichert, quasi wie ein zweiter Wald wirkt und nur geringe Auswirkungen auf die Umwelt hat."

Christoph Falkner, Partner bei SWAP Architekten: "Das architektonische Konzept für den Holzbau basiert auf einer klaren Rasterung sowie dem Sichtbarmachen von Konstruktion und Technik. Mit den Holzoberflächen und großzügigen Ausblicken ins Grüne bietet das Haus unterschiedliche Räume, in denen natürlich Natur studiert werden kann."

Rudolf Stürzlinger, Geschäftsführer und Miteigentümer bei DELTA, erläutert die wichtige Rolle der Generalplanung für disziplinübergreifend gedachte Gebäude: "Die frühe Einbeziehung und das perfekte Zusammenspiel aller Fachdisziplinen hat dafür gesorgt, dass wir ein integrales BIM-Modell als Grundlage für die Projektumsetzung zur Verfügung stellen und das klimaaktiv Gold Qualitätszeichen erhalten konnten."

Wolfgang Kradischnig, Geschäftsführer und Unternehmenssprecher bei DELTA, betont die optimalen Rahmenbedingungen für die Umsetzung eines nachhaltigen Projekts: "Durch die Tatsache, dass sowohl die Universität für Bodenkultur als auch die Bundesimmobiliengesellschaft einen großen Wert auf nachhaltige Immobilien legen, konnte dieses Vorzeigeprojekt grünen Bauens realisiert werden."

Der Green & Blue Building Award wird von Ghezzo, dem Veranstalter der Green & Blue Building Conference, und vom Immobilienberatungsunternehmen Drees & Sommer vergeben. Der Preis zeichnet Immobilienprojekte aus, die Nachhaltigkeit besonders im Fokus haben. Bewertet werden Innovationskraft, Lebenszyklus, gesellschaftliches und soziales Engagement sowie ökologischer Wirkungsgrad. Der Preis wird in den zwei Kategorien "Projekte" und "Produkte oder Services" vergeben. Das Ilse Wallentin Haus wurde in der Kategorie "Projekte" ausgezeichnet.

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