Ein Verkehrsschild warnt vor Wildwechsel.
dpa-Zentralbild/Martin Schutt
dpa-Zentralbild/Martin Schutt
Verkehr

Erfolgreicher Wildtierschutz im Straßenverkehr

Laut Jagdstatistik sterben auf Österreichs Straßen jährlich fast 100.000 Wildtiere durch Unfälle. Durch ein seit einigen Jahren laufendes Projekt konnte in der Steiermark die Anzahl der Wildunfälle erfolgreich gesenkt werden.

Allein auf den steirischen Landes- und Gemeindestraßen gab es im vergangenen Jahr 7.000 Unfälle mit Rehen – neben Verletzungen entsteht dabei oft auch schwerer Sachschaden: Der jährliche volkswirtschaftliche Schaden von Wildunfällen wird österreichweit auf 160 Mio. Euro geschätzt.

Besondere Sicherung für Hot-Spots

In einem gemeinsamen Projekt von Land, Landesjägerschaft und der Universität für Bodenkultur in Wien (Boku) werden in der Steiermark seit 2014 besondere Hot-Spots für Wildunfälle mit optischen und akustischen Wildwarnreflektoren gesichert, an manchen Stellen auch mit Duftstoffen – dadurch sollen besonders Rehe abgehalten werden, die Straße zu queren, wenn ein Auto kommt.

„Durch dieses Projekt haben wir mittlerweile mehr als 400 Kilometer Straßen gesichert – das bedeutet für uns auch, dass wir bei diesen gesicherten Straßen 30 bis 70 Prozent weniger Wildunfälle haben. Das allein ist schon ein Erfolg, und wir machen ja weiter, und ich bin da sehr positiv, dass wir es in den nächsten Jahren schaffen werden, diese Wildtierunfälle in der Steiermark deutlich zu reduzieren“, sagt Anton Lang (SPÖ), Landesrat für Tierschutz und Verkehr.

Noch viel zu tun – Budget wurde aufgestockt

Aus seiner Sicht sei aber auch noch viel zu tun: Daher wurde die Aktion finanziell von 35.000 Euro auf 50.000 Euro aufgestockt. „Wir sind hier in der Diskussion mit der Boku, um weitere Hot-Spots herauszufiltern, um auch diese zu entschärfen. Nachdem sich der Lebensraum in der Steiermark laufend ändert – wir verbauen, wir setzen neue Wälder – verändern sich zunehmend auch die Hot-Spots“, so Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof-Saurau.

Auch Autofahrer in der Pflicht

Die Wildwarnreflektoren schützen das Wild und helfen, Unfälle zu verhindern – dennoch müssten aber auch die Autofahrer ihren Teil beitragen, ist Tierschutzombudsfrau Barbara Fiala-Köck überzeugt, „nämlich die Geschwindigkeit reduzieren, Wildwechsel beachten, nach rechts und nach links schauen, und wenn wirklich ein Wildtier auftaucht – bremsen, abblenden, hupen“, denn gerade im Herbst, wenn es früher dämmert, ist im Berufsverkehr am Abend erhöhte Aufmerksamkeit geboten.